Ehrenamtlich für den gemeinschaftlichen Vorteil

Anfang Mai treffen in St. Gallen Studenten auf Wirtschafts- und Politikelite. Zu den Organisatoren zählt auch eine Vorarlbergerin.
St. Gallen Anfang Mai treffen sich beim St. Gallen Symposium der Universität St. Gallen wieder Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft mit Studenten, um sich im generationenübergreifenden Dialog auszutauschen. Mittendrin: Der Schweizer Luca Kamber und die Wolfurterin Tatjana Rupp.
Das Thema heuer ist “Collaborative Advantage”, frei übersetzt der gemeinschaftliche Vorteil durch Zusammenarbeit. “Konkret würden wir nicht sagen, dass es einen Generationenkonflikt gibt”, betont die 22-jährige Vorarlbergerin. Es sei schon so, dass vor allem eine Generation die Entscheidungen trifft. Rupp und Kamber sind aber überzeugt, dass die Älteren an der Weltsicht der Jungen interessiert wären – es fehle nur der Zeit und Raum für den Austausch: “Durch Plattformen wie das St. Gallen Symposium kommen Generationen zusammen, können sich austauschen und gemeinsam Lösungen für aktuelle Herausforderungen finden.”
Das St. Gallen Symposium findet 2022 am 5. und 6. Mai statt. Das erste Symposium fand 1970 als Reaktion auf die 1968-Bewegung statt. Mehr Informationen unter https://symposium.org/
Die beiden zählen zum Studenten-Organisationsteam des heurigen Symposiums. Rupp nutzt dafür die Zeit zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium. Schließlich ist die Arbeit an dem Großereignis recht zeitaufwendig. Kamber will vor allem neben dem BWL-Studium praktische Erfahrung sammeln. “Wenn man in St. Gallen studiert, ist es beinahe unmöglich, nichts vom Symposium mitzubekommen,” erklärt der Basler.
Den gemeinschaftlichen Vorteil sehen die beiden gerade auch im Austausch zwischen den Generationen. “Eine Zusammenarbeit würde viele Vorteile mit sich bringen, durch die verschiedenen Perspektiven”, ist Rupp überzeugt. Statt mit dem erhobenen Zeigefinger müsse man sich dafür aber offen auf Augenhöhe treffen. Dass es dafür auch einen herausfordernden Strukturenwandel braucht, sind sich die Studenten bewusst. Ihre Hoffnung ist, durch ihr ehrenamtliches Engagement im Symposium ein motivierendes Umfeld zu schaffen und mit einer Erkenntnis wieder zu verlassen: Dass durch die inter- und intragenerationelle Zusammenarbeit aus den verschiedenen Perspektiven Vorteile erwachsen können. Hohe Hoffnungen haben die beiden hier in die “Leader of Tomorrow”, 200 ausgewählte künftige Führungskräfte unter 30.
Dafür lockt die Universität hohe Namen nach St. Gallen: Rupp betont die Veranstaltungen mit dem österreichischen Weltraumforscher Josef Aschbacher oder mit dem CEO des Uhrenherstellers Omega. Kamber verweist auf das Aufeinandertreffen des Schweizer Präsidenten Ignazio Cassis mit Ministerin Karoline Edtstadler zur Neubewertung der Neutralität in den beiden Nationen angesichts des Ukrainekrieges.