Was sich das Hypo-Management nicht erwartet hat

Hypo-Vorarlberg-Bilanz: Ergebnis vor Steuern beinahe verdoppelt.
Bregenz Eine funktionierende Finanzwirtschaft ist Voraussetzung für einen starken Wirtschaftsstandort. Dass die Banken in Vorarlberg gut aufgestellt sind, zeigte sich diese Woche. Neben Raiffeisen und Volksbank hat auch die Hypo Vorarlberg das herausfordernde Jahr 2021 erfolgreich gemeistert, wie sie gestern mit der Veröffentlichung ihrer Jahresbilanz 2021 eindrücklich dokumentiert hat Die Folgen der Corona-Pandemie waren im Geschäftsjahr 2021 deutlich weniger spürbar als zuvor: So konnte im Konzern das Ergebnis nach IFRS (International Financial Reporting Standards) vor Steuern beinahe verdoppelt werden und lag bei 93,7 Mill. Euro. Ausschlaggebend dafür war neben dem starken Kundengeschäft auch der rückläufige Risikovorsorgebedarf.
„Mit unserer risikobewussten Geschäftsstrategie sind wir seit 125 Jahren gut aufgestellt.“
Michel Haller, Vorstandsvorsitzender Hypo Vorarlberg
„Das Geschäftsergebnis 2021 hat unsere Erwartungen übertroffen, dank der starken Konjunktur in unseren Kernmärkten sowie dem Aufschwung an den Aktienmärkten“, berichtet Vorstandsvorsitzender Michel Haller. „Die Zahlen, allen voran das Zins- und Provisionsergebnis als wichtigste Ertragsbasis, machen aber auch deutlich, dass die Hypo Vorarlberg eine gesunde, nachhaltig erfolgreiche Bank ist. Mit unserer risikobewussten Geschäftsstrategie sind wir seit 125 Jahren gut aufgestellt, das macht sich besonders in schwierigen Zeiten bezahlt“, erläutert Haller die Bilanzzahlen. Auch die Eigenmittelquoten konnten weiter gestärkt werden: So stieg die Gesamteigenmittelquote im Konzern von 17,81 auf 18,65 Prozent. Die Bilanzsumme ist ebenfalls gewachsen und lag zum Jahresende bei 15,6 Mrd, Euro (2020: 15,3 Mrd. Euro).
Hohe Nachfrage
Da viele Unternehmen aufgrund von Corona-Beschränkungen die Zeit für Umbauten bzw. Investitionen genutzt haben, war 2021 eine hohe Nachfrage nach Bankdienstleistungen, insbesondere im Kreditbereich, zu verzeichnen. Auch Private investierten nach wie vor stark in Immobilieneigentum, das Kreditvolumen stieg erneut an.
2022 herausfordernd
Das Umfeld bleibe weiterhin herausfordernd, berichtet Haller: Es bestehe große Unsicherheit bezüglich der künftigen Geldpolitik sowie der Zinsentwicklung. Aktuell stehe auch der Ukraine-Krieg im Zentrum vieler Überlegungen. Daneben seien die Rohstoffpreise ein Thema, „auf uns als Bank hat dies derzeit noch keine spürbaren Auswirkungen“. Erwartet werden Investitionen der Kunden im Bereich Nachhaltigkeit bzw. erneuerbare Energien.
Hypo Vorarlberg 2021
Bilanzsumme 15,6 Mrd. Euro
Ergebnis vor Steuern 93,67 Mill.. Euro (+91,9 Prozent)
Ergebnis nach Steuern 66,81 Mill. Euro (+79 Prozent)
Zinsüberschuss 196.061 Euro (+12,6 Prozent)
Gesamteigenmittelquote 18,65 Prozent
Konzernmitarbeitende 719