Warum Eier immer öfter aus dem Kühlregal fliegen

Nach so manchem Diskounter nimmt nun auch Spar die Eier aus der Kühlkette. Viel spricht dafür.
Dornbirn Früher war es das gängige Bild: Eier wie Milch standen im Supermarkt im Kühlregal. In den vergangenen Jahren änderte sich das zumindest für eines der beiden Tierprodukte. Nun nimmt auch Spar das Ei aus der Kühlkette.
Der Platz im Kühlregal ist nicht unendlich und heiß umkämpft. “Außerdem ist der Betrieb der Kühlregale sehr energieintensiv”, betont Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Tatsächlich gibt es auch einen weiteren Nachhaltigkeitsaspekt: Eier halten ohne Kühlregal länger.
“Es ist grundsätzlich begrüßenswert, wenn Eier nicht im Kühlregal verkauft werden”, erklärt Gebhard Flatz von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Als ehemaliger Geschäftsführer des Sennhofs kennt er sich mit Eiern aus. Kalte Eier wärmen sich auf dem Weg zwischen Supermarkt und heimischem Kühlschrank auf und fangen an zu schwitzen. “Das beschädigt die natürliche Schutzschicht des Eis, es hält dann weniger lang.”

Die Rede ist von der Cuticula. Diese ist wasserlöslich, weshalb Eier auch nicht abgewaschen werden dürfen. Nach dem Legen schützt sie die Eierschale etwa drei Wochen lang und hält Keime ab. Nicht gekühlte Eier fangen im Auto nicht an schwitzen, die Cuticula hält damit länger. “Zuhause empfiehlt es sich dennoch, die Eier im Kühlschrank zu lagern”, erklärt Flatz. Ab dann ist die durchgehende Kühlung gewährleistet.
Angst vor Salmonellen in den ungekühlten Eiern muss man nicht haben. “In Vorarlberg werden alle Betriebe vierteljährlich streng kontrolliert”, betont Flatz. Damit scheidet die Salmonellengefahr bereits direkt im Betrieb aus.