Warum Transformation nur global gelingt

Markt / 08.05.2022 • 05:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Auf dem Podium (v.l.): Simone Rädler, Präs. Hans Dieter Pötsch, Alfred Felder, Wolfram Senger-Weiss, Alois Flatz.  <span class="copyright">Fa/Bröll</span>
Auf dem Podium (v.l.): Simone Rädler, Präs. Hans Dieter Pötsch, Alfred Felder, Wolfram Senger-Weiss, Alois Flatz.  Fa/Bröll

Der nachhaltige Wandel des Wirtschaftssystems in der Diskussion.

Dornbirn „Wie nachhaltig ist unser Wirtschaftssystem im Wandel?“, war das Thema einer hochkarätig besetzten Veranstaltung mit Impulsvortrag des Präsidenten der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK), Volkswagen-Aufsichtratsvorsitzender Hans Dieter Pötsch, zu der die Landesdelegation Vorarlberg ins Lichtforum der Zumtobel Group geladen hat.

Pötsch konnte dabei auf die Erfahrungen eines der größten Autobauer weltweit zurückgreifen, der sich spätestens 2035 endgültig vom Verbrennungsmotor verabschieden will und ab 2026 keine solchen Motoren mehr entwickelt, der in seinem Vortrag eines klarstellte: Mit einer Deglobalisierung werde die Transformation zu einer klimafreundlichen Weltwirtschaft auf keinen Fall gelingen.

Globalisierung notwendig

„Wir können den Wohlstand in unseren Ländern nicht sichern ohne Globalisierung, es gibt keine Alternative“, schreibt er den Globalsierungsgegnern ins Stammbuch. Und betont mit Blick auf die momentane politische Weltlage, dass eine freiheitliche Marktwirtschaft auch wesentlicher Treiber für Demokratie ist. Die von der EU angestrebte Dekarbonisierung „macht uns unabhängig“, ist er sich sicher, doch einem vorschnellen Gasembargo der EU im Zuge der Russland-Sanktionen kann er nicht zustimmen. Europa müsse mit Blick auf die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft die Kräfte bündeln und eine Vorreiterrolle bei der Innovation und der Produktion einnehmen.

„Auch Mitarbeiter in Firmen fordern Innovationen in Richtung Nachhaltigkeit ein.“

Wolfram Senger-Weiss, CEO Gebrüder Weiss

Die Wirtschaft leiste ihren Beitrag, doch es auch die Politik müsse sich anstrengen, sagt er und verweist auf ein Beispiel aus der Autobranche: „Pro Woche müssten in Deutschland 2000 neue Ladepunkte für die E-Mobilität geschaffen werden, doch es werden nur wenige Hundert geschafft. Ganz abgesehen vom Strombedarf dafür.“

Regularien oder Anreize?

Dass der Weg zur Transformation zwingend ist, darüber herrschte bei der von Simone Rädler (TWP Rechtsanwälte) geleiteten Diskussion mit dem CEO von Gebrüder Weiss, Wolfram Senger-Weiss, Zumtobel Group-Chef Alfred Felder und dem Experten für nachhaltige Investments, Alois Flatz, Einigkeit. Bei der Wahl der Mittel, ob begleitet von starken EU- bzw. staatlichen Regularien oder durch Anreizsysteme, darin waren sich angefangen vom Vorsitzenden der DHK-Landesgruppe, Anwalt Viktor Thurnher, in seiner Begrüßung, bis zu den Podiumsteilnehmer nicht ganz einig. Einig waren sie sich wieder, dass „Wirtschaft immer der Lösungsmotor ist“.

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