So trainieren Ukraine-Geflüchtete für ihren neuen Arbeitsplatz in Vorarlberg

Vierwöchiges Tourismus-Kursprogramm in Rankweil gestartet.
Rankweil Gestern war der erste Tag. 34 Geflüchtete aus der Ukraine starteten an der HLW Rankweil mit den Einstiegskursen in die Gastronomie. Innerhalb von vier Wochen werden sie nun in den Bereichen Service und Küche geschult. “Es ist eine super Sache. Von der ersten Minute an gab es ein tolles Miteinander. Die Menschen sind sehr motiviert und unglaublich offen“, sagt Bernhard Böhler, Lehrer an der Gascht, der Gastgeberschule für Tourismusberufe, die zusammen mit der HLW die Ausbildung übernimmt.

Berufliche Perspektive
Hinter dem Kursprogramm steht der Verein „mensch im tourismus“, der 80 Vorarlberger Gastronomie- und Hotelleriebetriebe vereint, und der sich der Bildung und Arbeitsplatzqualität verschrieben hat. Für Obmann Elmar Herburger (Hotel, Restaurant Mohren, Rankweil) geht es darum, den geflüchteten Menschen eine berufliche Perspektive zu geben und die Betriebe in ihrer Suche nach Personal zu unterstützen. „Es ist toll, wie hier alle zusammenarbeiten. Ich bin sehr optimistisch, dass alle einen guten Arbeitsplatz bekommen.“
Die Teilnehmer wurden in Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Gemeindeverband aquiriert. Die Nachfrage, so Herburger, sei überraschend groß.
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In den vier Wochen lernen die ukrainischen Kursteilnehmer von den Lehrern der beiden Schulen sowie Fachleuten aus der Praxis ein breites Feld an Fähigkeiten. „Einige können bereits ein bisschen Deutsch, einige haben bereits Gastroerfahrung. Für andere wiederum ist es Neuland“, sagt Böhler. Neben einem theoretischen Teil wurde gestern bereits mit den Schneidetechniken gestartet. „Auch Warenkunde sowie die Zubereitung von Suppen, Fonds, Teigen, Süßem, Fisch und Geflügel stehen auf dem Programm“, berichtet der Fachlehrer. In vier Wochen könne man nur eine komprimierte Ausbildung anbieten, aber es gehe darum, dass die Beteiligten die wichtigsten Grundlagen mitnehmen.
Dolmetscher an Bord
Die Teilnehmer werden von vier Dolmetschern begleitet. Zudem unterstützen die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen tatkräftig. An drei Nachmittagen in der Woche findet zusätzlich Deutschunterricht statt.
Für HLW-Direktorin Ulrike Xander war es selbstverständlich, sich für die Menschen aus der Ukraine zu engagieren. Auch wenn es viel zusätzliche Arbeit bedeutet. „Sie wurden aus ihrem Leben gerissen, arbeiteten in ihrer Heimat als Pharmazeuten oder technische Fachkräfte, aber wollen nun nach vorne schauen.“ Auch die Schülerinnen und Schüler seien voll motiviert mitzuhelfen, damit die Menschen bald beruflich Fuß fassen können.

Bei einem „Job-Day“ sollen die Kursteilnehmer und die Betriebe dann zusammenkommen, um sich kennenzulernen und im Idealfall gleich ein Arbeitsverhältnis einzugehen. Auch ein Folgekurs ist bereits geplant.










