Wie modisches Drunter für wirtschaftliches Drüber sorgt

Markt / 17.06.2022 • 21:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Wolford-Kollektion 2022 überzeugt Kundinnen weltweit. <span class="copyright">Fa</span>
Die Wolford-Kollektion 2022 überzeugt Kundinnen weltweit. Fa

Bregenzer Textilproduzent verbesserte nach jahrelangem Minus 2021 wieder Ergebnis.

Bregenz Aller guten Dinge sind drei. Beim dritten Mal hat es nun geklappt. Die Bregenzer Wolford AG wollte nämlich den Jahres- und Konzernabschluss für 2021 ursprünglich am 29. April veröffentlichen, dann am 25. Mai und verschob den Termin dann neuerlich auf den 17. Juni. Nun liegen die Zahlen vor, und die zeigen eine deutliche Erholung des Unternehmens, das  seit Jahren mit roten Zahlen kämpft und eigentlich eine Rückkehr in die Gewinnzone für Ende 2021 angepeilt hat.

Zweistelliges Umsatzplus

Dafür hat es noch nicht ganz gereicht, doch die Zahlen bewegen sich von Rot nach Schwarz, wie der Konzernabschluss dokumentiert. Der Umsatz ist zweistellig gewachsen: 108,9 Mill. Euro für den Berichtszeitraum Jänner bis Dezember 2021, das sind rund 14 Prozent oder 13,2 Mill. Euro mehr als 2020. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen (EBITDA) konnte mit plus 8,5 Mill. Euro von minus 8 Mill. im Jahr 2020 gedreht werden und ist, so das Vorstandsduo Silvia Azzali und Andrew Thorndike, das beste EBITDA-Ergebnis seit zehn Jahren. Mit dem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von immer noch minus 5,3 Mill. Euro wurde eine operative Verbesserung von über 33 Millionen erzielt, heißt es im Bericht der Aktiengesellschaft mit dem Hinweis “Das ist das beste operative Ergebnis seit dem Geschäftsjahr 2015/16.” Maßgeblich beigetragen zur Ergebnisverbesserung hat die deutliche Reduzierung der operativen Kosten, also Personalkosten und sonstige betriebliche Aufwendungen, so wurde auch die Logistik ausgelagert. Stark gewachsen ist der Bregenzer Textilproduzent in China (plus 79 Prozent) und den USA (plus 38 Prozent), doch auch im Wirtschaftsraum Europa-Arabien-Afrika (EMEA) legte man um 7 Prozent zu – doch die Coronamaßnahmen in Europa haben, so die Firma, weiteres Wachstum verhindert.

Wolford-Vorstände Silvia Azzali und Andrew Thorndike wollen mehr. <span class="copyright">Laurazini</span>
Wolford-Vorstände Silvia Azzali und Andrew Thorndike wollen mehr. Laurazini

Für die Zukunft setzt Wolford weiter auf die Strategie der Markenerweiterung. So erreichte das jüngste Label des Unternehmens „The W“ 2021 14 Prozent des Trendumsatzes, auch 15 neue Boutiquen sollen eröffnet werden.

Wolford in Zahlen 2021

Umsatz 108,945 Millionen Euro (+14 Prozent)

EBIT -5,26 Mill. Euro

Mitarbeiter ca. 530

Planung 15 neue Boutiquen, Erweiterung Marke, Digitalisierung