Deshalb kauft Vorarlberger Getränkehersteller Abfüllwerk in Brandenburg

Die Vorarlberger Firma übernimmt riesiges deutsches Getränkeabfüllwerk.
Baruth Der Vorarlberger Getränkehersteller baut seine Produktion kontinuierlich weiter aus.
Nach der Eröffnung des Red Bull-Werkes in Glendale im US-Bundesstaat Arizona wurden zu Jahresbeginn die Pläne für ein weiteres Megawerk in Concord, North Carolina, bekannt. Rauch und Red Bull planen dort die Errichtung eines Werkes zur Getränkeherstellung samt Abfüllung und Verteilung auf einer Fläche von rund 185.000 Quadratmeter.

Jürgen Rauch, CEO des Familienunternehmens Rauch Fruchtsäfte, expandiert weiter, nachdem das Unternehmen in den USA bereits das zweite große Werk gebaut hat. Rauch/Kreyer
Das gesamte Investitionsvorhaben bis zur Fertigstellung wird in Berichten in US-Zeitschrifen mit rund 650 Millionen Euro angegeben, mehr als 400 neue Jobs sollen geschaffen werden. Nun hat der Getränkehersteller in Deutschland einen Getränkeabfüller übernommen, der vor der Schließung stand. Im April gaben die Altmühltaler Mineralbrunnen, Eigentümer des Werks die Schließung mit zum 31. Juli bekannt, rund 300 Mitarbeiter wären davon betroffen. Grund für die Schließung, so der Eigentümer, seien gekündigte Aufträge von Großabnehmern. Im Werk in Brandenburtg wurde vor allem Mineralwasser für die Eigenmarken großer Handelskonzerne abgefüllt. Diese haben die gestiegene Energiepreise als Gründe für die Kündigung genannt. Am Freitag gab der bisherige Eigentümer Altenmühltaler Mineralbrunnen sowie Rauch und Red Bull bekannt, dass eine “grundsätzliche Einigung zur Übernahme und Weiterführung” des Standorts getroffen worden. “Die entsprechenden nötigen rechtlichen und technischen Abklärungen laufen bereits. Der Zeitplan sieht deren Abschluss bis Jahresende vor.”
Das Werk der Urstromquelle Baruth zählt mit seinen sieben Abfüllanlagen sowie einer Preform-Spritzguss-Produktion und zwei vollautomatischen Hochregallagern zu einem der größten Abfüll-, Logistik- und Distributionszentren in Europa. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet, soll im Werk der Energy Drink Red Bull abgefüllt werden. Der Kauf weitere Investitionen nach sich ziehen, so sei auch ein Werk des Dosenherstellers Ball vor Ort geplant. Zu Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. In der Stadt, die knapp 4500 Einwohner zählt, ist das Werk mit rund 300 einer der größten Arbeitgeber, entsprechend groß sind die Erwartungen der Politik. Bürgermeister Peter Ilk hofft, dass alle Mitarbeiter übernommen werden. Erleichtert zeigt sich auch der Brandburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach am Freitag. “Die Ansiedlung von Red Bull mit dem Partner Rauch Fruchtsäfte ist eine hervorragende Nachricht. Für Baruth, für ganz Brandenburg und vor allem für die Beschäftigten am Standort, die Investition aus Österreich sichert die Fortführung der Getränkeproduktion in Baruth. Zum Kaufpreis wurde bislang nichts bekanntgegeben.