Bieterwettstreit um Glasfasernetz-Ausbau

Anbieter öGIG (NÖ) und Illwerke vkw rittern um Zusage.
Mellau Im Bregenzerwald ist ein Bietermatch rund um den Ausbau des Glasfasernetzes in allen 24 Gemeinden der Regio Bregenzerwald entstanden. Involviert sind die Österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft (öGIG) aus Niederösterreich, eine Tochterfirma der Allianz Versicherungsgruppe, sowie die landeseigene Illwerke vkw Gruppe, die im Ausbau von Glasfasernetzen ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt hat.
Der Ausgang dieses Matches hängt dabei vor allem von der Zuteilung der Förderungen aus der Breitband-Milliarde der Bundesregierung ab, um die sich beide Anbieter beworben haben. Denn gemeinhin gilt der Bau solcher Netze ohne Förderung als betriebswirtschaftlich nicht rentabel.
In Gesprächen mit der Regio Bregenzerwald habe die öGIG ihr Angebot unterbreitet, erklärt öGIG-Geschäftsführer Hartwig Tauber. So will man inklusive Bundesförderungen rund 70 Millionen Euro in den Bau des Glasfaserkabelnetzes im Bregenzerwald investieren und damit einen Ausbaugrad von 90 Prozent erreichen. Den Gemeinden entstünden keine Kosten. Voraussetzung sei lediglich, dass sich im Vorfeld 40 Prozent der Haushalte und Betriebe für einen Anschluss an das öFIBER-Netz entscheiden.
Dass die Tätigkeiten noch nicht gestartet haben, hänge damit zusammen, dass sich die Regio zwischenzeitlich für die Illwerke vkw entschieden habe. „Es ist schon etwas ungewöhnlich, dass hier plötzlich so ein Wettbewerb entsteht“, so Tauber. Die Entscheidung zur Zuteilung der Förderung soll im September fallen.
Bei Illwerke vkw bestätigt Unternehmenssprecher Christof Burtscher, dass man sich in Gesprächen mit der Regio zum Ausbau des Glasfasernetzes befinde und um die Förderung angesucht habe.
Obwohl beide Anbieter über weite Bereiche vergleichbare Angebote gemacht hätten, gebe es ein entscheidendes Argument für Illwerke vkw: „Für uns gehört ein Glasfasernetz in den Einflussbereich der öffentlichen Hand“, sagt Tobias Bischofberger, Mellauer Bürgermeister und Wirtschaftsreferent der Regio. Trotzdem ist das Rennen noch offen. Denn der Erhalt der Förderung dürfte maßgeblich für einen hohen Ausbaugrad sein. Das sieht auch Bischofberger realistisch. Sollte die öGIG den Förderzuschlag erhalten, werde man sich wieder zusammensetzen.

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