Bei welcher Insolvenz 20 Millionen Euro gefordert werden

Markt / 14.07.2022 • 11:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Bei welcher Insolvenz 20 Millionen Euro gefordert werden
VN, VOL

Sanierung von Roboterhändler: Gute Chancen für Sanierung.

Feldkirch Am 19. Mai wurde über am Landesgericht Feldkirch ein Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet, am Donnerstag fand die Prüfungstagsatzung statt. Der Schuldenstand beläuft nach 422 Forderungsanmeldungen, die von einigen Großinvestoren und vielen Privatpersonen kommen, auf 19,722 Millionen Euro.  

Verhandelt wurde die Insolvenz von myRobotcenter. Anerkannt wurden bei der Tagsatzung 11,251 Millionen Euro. Bestritten wurden 8,471 Millionen Euro. “Die hohe Summe der Bestreitungen resultiere vor allen Dingen aus der bedingt angemeldeten Forderung von Paypal, etlichen Kundenforderungen, bei denen noch ungeklärt ist ob ein Käuferschutz in Anspruch genommen werden kann und Bestreitungen von Lieferantenforderungen”, erklärt der Kreditschützer AKV Europa in seine Stellungnahme.

Hauptsitz von MyRobotcenter in Götzis: 422 Gläubiger haben ihre Forderungen angemeldet. <span class="copyright">FA</span>
Hauptsitz von MyRobotcenter in Götzis: 422 Gläubiger haben ihre Forderungen angemeldet. FA

Reorganisationsmaßnahmen

Noch im Jahr 2018 erzielte das Unternehmen Umsatzrekorden. In den letzten Jahren kam es zu Umsatzeinbußen, von denen sich das Unternehmen trotz Reorganisationsmaßnahmen nicht erholen konnte.  Mit den finanzierenden Banken konnte zunächst außergerichtliche Lösungen gefunden werden, zunächst  lag eine positive Fortbestehensprognose vor, welche nach weiteren veränderten Kundenanfragen und Lieferschwierigkeiten (auch von ausländischen Lieferanten in Folge der Corona-Pandemie) erst vor Kurzem revidiert werden musste. Da in weiterer Folge die Warenlieferversicherer die Konditionen verschärften, war zusätzliche Liquidität notwendig, welche von den finanzierenden Banken nicht mehr unterstützt wurde.

Derzeit wird MyRobotcenter fortgeführt, Reorganisationsmaßnahmen wurden bereits umgesetzt. So konnten Personal- und  weitere Fixkosten beträchtlich verringert werden, außerdem verfügt das Unternehmen über einen großen Warenbestand, der mittels wieder gestarteten Onlinehandels gewinnbringend umgesetzt wird.

Trotz Fortführung und den noch ausständigen Zahlungen der Ausfallboni haben sich, wie gestern bei der Tagsatzung festgestellt wurde, die liquiden Mittel des Unternehmens nicht geschmälert.  Den Gläubigern wurde ein Sanierungsplan in der Höhe von 30 Prozent ihrer Forderungen zahlbar innert zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans unterbreitet. Nach dem Gerichtstermin am 14. Juli deutet alles auf eine Sanierung des Unternehmens hin, darüber wird am 28. Juli entschieden.

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