Schnelleres Internet für die Regionen

Glasfaser-Infrastruktur-Anbieter öGIG will in Vorarlberg Fuß fassen.
Schwarzach Eine Milliarde Euro an Eigenkapital will die Österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft (öGIG) bis 2025 in den Glasfasernetzausbau investieren. In Niederösterreich hat die Tochterfirma der Allianz Versicherungsgruppe bereits Glasfasernetze in Betrieb, an die über 40.000 Kunden angebunden sind. In Kärnten wird gerade gebaut, in der Steiermark startet man im Herbst.
Potenzial in Vorarlberg
Nun will die öGIG auch in Vorarlberg aktiv werden. Die Regionen, die nach einer Marktanalyse in den Fokus rücken, sind das Kleinwalsertal, das Leiblachtal, die Region um Feldkirch, das Montafon sowie der Bregenzerwald. „Hier gibt es Bedarf und wir sind in intensiven Gesprächen“, sagt öGIG-Geschäftsführer Hartwig Tauber im VN-Gespräch.
Im Bregenzerwald gab es zuletzt allerdings Schlagzeilen. Denn der niederösterreichische Anbieter rittert dort mit der illwerke vkw um den Ausbau des Glasfasernetzes in allen 24 Gemeinden. Dabei geht es um ein Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro.
Der Ausgang dieses Matches hängt vor allem von der Zuteilung der Förderungen aus der Breitband-Milliarde der Bundesregierung ab, um die sich beide Anbieter beworben haben. Die Entscheidung soll im September fallen. „Es ist nicht unser Ziel, gegen Windmühlen zu kämpfen. Wir warten nun die Entscheidung ab“, sagt Tauber.
Allerdings sind für ihn die Förderungen nicht entscheidend. „Die Förderungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Im ersten Call sind von 450 Millionen rund zwölf Millionen für Vorarlberg vorgesehen. Wir warten nicht auf die nächste Förderentscheidung, sondern können aufgrund unserer Eigenkapitalsituation sofort bauen.“
Die öGIG plant und baut Glasfaserkabelnetze und bietet diese im Rahmen einer offenen Plattform dann Telekombetreibern zur Nutzung an. „Wir bauen die Infrastruktur, sind aber selbst keine Internetverkäufer. Die Haushalte können ihren Anbieter selbst wählen“, verdeutlicht Tauber.
Sind weit hinten
Beginnend mit Projektstart dauere die Ausbauzeit rund eineinhalb Jahre. Dabei arbeite man mit regionalen Unternehmen zusammen und verfolge einen langfristigen Ansatz. „Wir haben eine teurere Verlegemethode, aber auch eine, die über Jahrzehnte funktioniert“, betont Tauber. So verlege man beispielsweise keine Glasfaser in den Asphalt, um bei einer Straßensanierung keine Probleme zu haben. Den Mitbewerb sieht Tauber indes gelassen. „Wir sind in Österreich beim Glasfaserausbau so weit hinten, dass es schneller geht, wenn mehrere Anbieter aktiv sind.“
In Vorarlberg hat die öGIG nun zwei Mitarbeiter vor Ort. Ab Herbst folgen die ersten Aktivitäten. Denn bevor überhaupt gebaut werde, stehe die Einbindung der Gemeinde und die Information der Bevölkerung im Mittelpunkt. VN-reh
„Es ist nicht unser Ziel, gegen Windmühlen zu kämpfen. Wir warten nun die Entscheidung ab.“
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