Trendwende am Kapitalmarkt

Markt / 22.07.2022 • 20:08 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Trendwende am Kapitalmarkt

Bregenz Das Jahr 2022 war bisher nichts für schlechte Nerven. Nach einem schwachen Beginn erhielten die Aktienkurse in Folge der Ukraine-Invasion einen weiteren Dämpfer. Hinzu kommen restriktive Notenbanken, die die Herausforderung an der Inflationsfront mehr oder weniger entschlossen, bekämpfen. Schließlich ist es nun die Rezessionsangst, welche die globalen Märkte bestimmt.

Alle Segmente betroffen. Unter einem sogenannten „Asset Crunch“ versteht man eine Kurskorrektur über viele Vermögensklassen hinweg. Eine solche breite Korrektur hält nun schon seit Jahresbeginn an. Damit stellt sich die Frage, ob wir uns mitten in einem großen Wandel am Kapitalmarkt befinden.

Die Antwort hierauf lautet ja! Seit 2008 wurde der Kapitalmarkt mit Geld überschwemmt, was dem Anleihen- und Aktienmarkt grundsätzlich Auftrieb verlieh. Nun lässt die drohende Ebbe (nach der Geldflut) sprichwörtlich „alle Boote auf Grund laufen“. Zudem sind die hohen Bewertungen bei den Coronaprofiteuren inzwischen abgebaut. Da Kapitalmärkte immer die Zukunft in den aktuellen Kursen einpreisen, müsste schon einiges an „Zukunft“ eingepreist sein. Was bleibt, ist die Frage, ob wir nun tatsächlich in eine Rezession schlittern und wie stark diese eintrifft. Eine Antwort hierauf werden wir schon bald haben, wenn Schätzungen durch tatsächliche wirtschaftliche Zahlen bestätigt oder revidiert werden.

Wie verhalten? Wie in den vergangenen Korrekturphasen gilt auch jetzt, keine Panikverkäufe zu tätigen und sich von kurzfristigem Schwankungsverhalten nicht in die Irre führen zu lassen.

karl-heinz.strube@hypovbg.at,
Karl-Heinz Strube, CEFA, CIIA, Leiter Asset Management bei der Hypo Vorarlberg Bank AG

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