Seilbahnchef Andreas Gapp: “Stellenwert des Winterurlaubs ist ungebrochen”

Umfrage unter deutschen Winterurlaubern gibt Zuversicht für kommende Wintersaison.
Schwarzach „Ich wollte mich nicht nur auf mein eigenes Gefühl verlassen“, begründet Andreas Gapp, Vorstand der Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen, im VN-Gespräch den Auftrag zu einer Studie. Er wollte genau wissen, welche Pläne deutsche Winterurlauber in dieser Saison haben. Fahren sie trotz Teuerung in den Winterurlaub und welche Abstriche machen sie?
Nun ist die Umfrage, die von der Agentur P8 Marketing um Geschäftsführer Markus Bischof, einem gebürtigen Schröckener, erstellt wurde, fertig. Befragt wurden Personen, die innerhalb der letzten fünf Jahre einen Winterurlaub in den Alpen verbracht haben, und das Ergebnis gibt Grund zu Optimismus. „Die Lust aufs Skifahren ist groß, der Stellenwert für Winterurlaub ungebrochen“, freut sich Gapp, der auch Sprecher der Vorarlberger Seilbahnen ist.

Leidenschaft und Loyalität
Konkret haben 56 Prozent der Winterurlauber, die in den letzten fünf Jahren einen Winterurlaub verbracht haben, auch für den kommenden Winter einen Urlaub geplant. 30 Prozent sind noch unentschlossen. Von jenen Urlaubern, die normalerweise mehrmals im Winter in den Winterurlaub fahren, haben 89 Prozent schon den Urlaub für kommenden Winter geplant. Das Fazit der Umfrage: Je größer die Leidenschaft, desto höher die Loyalität der Gäste.

Die Teuerung führt allerdings dazu, dass die Winterurlauber die Kosten genauer im Blick halten. Abstriche wollen sie vor allem bei Nebenkonsumationen wie Gastronomiebesuch oder Anzahl der Skitage machen. Wobei Vielurlauber eher weniger Verzicht üben.
Ein weiteres Ergebnis: Energiesparmaßnahmen werden vom Gast durchaus akzeptiert, wenn diese das Angebot nicht spürbar einschränken. „Der Urlauber ist bereit, bei vielem mitzugehen, wenn die Qualität nicht massiv leidet“, so Gapp. Wobei Maßnahmen wie der Verzicht auf die Sitzheizung oder die langsamere Fahrgeschwindigkeit bei Bahnen mehr Akzeptanz finden als die Reduzierung der Anzahl der geöffneten Lifte.

Spagat schaffen
„Man muss also den Spagat schaffen zwischen Energiesparen ohne das Kundenerlebnis zu sehr einzuschränken. Das ist sicherlich eine Herausforderung“, sagt der Branchensprecher, der aber insgesamt sehr zuversichtlich ist. „Ich freue mich auf den Winter und mache mir nun keine Sorgen mehr.“ In seiner Region, dem Kleinwalsertal, beobachte er eine sehr gute Nachfrage bei den Hotels. Und auch wenn im Tal der Anteil deutscher Urlauber deutlich höher ist, sei das Ergebnis der Umfrage für ganz Vorarlberg positiv. Denn auch hier sind die Deutschen mit einem Anteil von über 50 Prozent die wichtigste Gästegruppe.
