Dieser Rekord in der Vorarlberger Wirtschaft lässt für 2023 hoffen

Das AMS Vorarlberg legt seinen Fokus im neuen Jahr auf Qualifizierungsmaßnahmen, um Firmen die richtigen Arbeitskräfte und Arbeitsplatzsuchenden die notwendige Qualifikation zu eröglichen. FA/AMS
Arbeitsmarktbilanz: 174.000 Menschen in Arbeit – über 5000 offene Stellen im Land.
Bregenz Die Ökonomen des internationalen Währungsfonds und ihre Kollegen anderer Wirtschafts-Thinktanks blicken mit Sorgen ins gerade angelaufene Jahr, doch es gibt auch positive Kennzahlen, die durchaus für Zuversicht in den nach wie vor anhaltenden multiplen Krise sorgen.
Vorarlbergs Exporteure konnten im ersten Halbjahr die Ausfuhren weiter steigern, und auch der Arbeitsmarkt hat sich als robust erwiesen. Das zeigt die Bilanz des Arbeitsmarktservice zum Jahreswechsel.
Deutlich unter Vorkrisenniveau
“Auch im Dezember 2022 konnte die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr noch kräftig abgebaut werden”, freut sich AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter, über die aktuelle Entwicklung. “Mit 9457 arbeitslos vorgemerkten Personen liegen wir weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau von Dezember 2019”, unterstreicht er den positiven Trend am Vorarlberger Arbeitsmarkt. Damals waren in Vorarlberg 9935, also um 478 Personen mehr vorgemerkt, als heute.

AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter: „Arbeitsmarkt weiter robust“. ams
Fokus auf Langzeitarbeitslosigkeit
“Zuletzt war die Zahl der Arbeitslosen Ende Dezember 2012 geringer”, informiert Bereuter und macht auf Einschränkungen in der an und für sich positiven Bilanz aufmerksam. „Trotz der hohen Anzahl an offenen Stellen haben gesundheitlich Belastete, Ältere, Geringqualifizierte und langzeitarbeitslose Personen nach wie vor große Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt”, informiert er. Die Fakten zeigen aber in die richtige Richtung: Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen hat sich seit Jahresbeginn um 789 (-32,4 Prozent) reduziert.
Aktuell sind in Vorarlberg nur noch 1644 Menschen vorgemerkt, die über ein Jahr auf Jobsuche waren. Damit auch diese Personen ihre Chance am Arbeitsmarkt wahrnehmen können, “setzen wir im Jahr 2023 neben konsequenter Vermittlung der Vorgemerkten verstärkt auf die Qualifizierung von Personen ohne Bildungsabschluss”, erläutert Bereuter die strategische Ausrichtung des AMS für 2023. Wie wichtig die Qualifizierungsmaßnahmen sind, zeigt diese Zahl: 48,6 Prozent oder 4595 Personen konnten als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen.
Mitarbeitermangel bleibt
Im vergangenen Monat ging die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um 713, bzw. sieben Prozent zurück. Mit 5029 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 369 Stellen oder 7,9 Prozent. 227 offene Lehrstellen standen im Dezember 197 Lehrstellensuchende gegenüber. Zuwächse an offenen Stellen gab es im Dezember in den Büroberufen (+135), den Handelsberufen (+122) sowie den Verkehrsberufen (+75). Rückgänge gab es in den Fremdenverkehrsberufen (-366) und der Nahrungsmittelherstellung (-25).
Dennoch dominiert der Tourismus bei den offenen Stellen: 980 Stellen sind bei Hotel-, Gaststätten- und Küchenberufe derzeit offen, gefolgt von der Metall- und Elektrobranche (608) und dem Handel mit 588 offenen Stellen. Des einen Freud ist des anderen Leid: Auch wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt, für Arbeitssuchende durchaus erfreulich ist, bleibt sie für Firmen herausfordernd, denn die demographischen Zahlen lassen nicht auf Entspannung schließen.

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