Investments immer “grüner”

Markt / 26.01.2023 • 22:15 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Investitionen in börsennotierte Windkraftunternehmen sind besonders beliebt. vn
Investitionen in börsennotierte Windkraftunternehmen sind besonders beliebt. vn

Nachhaltige Geldanlage erlebt einen Boom. Dabei gibt es verschiedene Kriterien.

Schwarzach „Grüne“ Investments, also nachhaltige Geldanlagen, erleben einen Boom. Laut Finanzmarktaufsicht ist bereits rund ein Drittel des gesamten verwalteten Vermögens österreichischer Investmentfonds auf die eine oder andere Art als „grün“ einzustufen.

Bei der Volksbank Vorarlberg ist die Nachfrage nach nachhaltiger Geldanlage ungebrochen hoch. 35 Prozent des Fonds-Neugeschäftes fließen mittlerweile in nachhaltige Fonds („Artikel 8 und 9 – Fonds“). „Gerade Banken sind in besonderem Maße verpflichtet, auf ihre gesellschaftliche und ökologische Verantwortung zu achten“, ist Vorstandsvorsitzender Gerhard Hamel überzeugt. Eine große Rolle spielt die nachhaltige Geldanlage. Um die 17 ambitionierten Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, reichen öffentliche Gelder nicht aus, ist Hamel überzeugt. „Es braucht privates Kapital.“

Firmenkundenbereich

Der Fokus auf Nachhaltigkeit umfasse dabei auch den Firmenkundenbereich, sagt Hamel. „Große Unternehmen unterliegen Transparenz- und Veröffentlichungspflichten, die auch ihre Lieferkette umfassen. Zuliefernde KMU-Betriebe werden daher künftig entsprechende Informationen bereitstellen müssen. Wir als Bank werden aufgrund neuer Regularien künftig von unseren Kunden mehr Daten zu den Themen Ökologie und Soziales einfordern müssen.“

Doch wie erkennt man bei Fonds die Nachhaltigkeit dahinter? Als Orientierungshilfe gelten die ESG-Kriterien. Sie stehen für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). Zudem hat die EU in den vergangenen Jahren viele Bestrebungen unternommen, für mehr Klarheit zu sorgen. Die EU-Offenlegungsverordnung beispielsweise führt dazu, dass Fondsanbieter und Banken detailliert berichten müssen, wie und in welchem Umfang sie Nachhaltigkeit bei Geldanlagen berücksichtigen. Dabei gibt es bestimmte Klassifizierungen wie „Artikel-8 Fonds“ („hellgrün“) oder „Artikel-9 Fonds“ („dunkelgrün“). Letztere investieren Geld nur in Unternehmen, die aktiv Produkte anbieten, die sich positiv auf Klimaschutz und Ressourcenverbrauch auswirken.

Kunden fragen

Banken und Vermögensverwalter sind seit August 2022 übrigens verpflichtet, Kunden aktiv zu fragen, ob sie nachhaltig investieren wollen. Zudem müssen sie dabei deren Präferenzen abfragen. „So können Kunden das Ausmaß der Nachhaltigkeit festlegen“, sagt Clemens Lengauer, Leiter der Volksbank-Vermögensverwaltung. Jedenfalls habe sich Nachhaltigkeit aus dem Trend heraus zu einer allgemeinen Haltung entwickelt. VN-reh

Gerhard Hamel, Vorstandschef der Volksbank Vorarlberg. vb/Hagen
Gerhard Hamel, Vorstandschef der Volksbank Vorarlberg. vb/Hagen

Fakten

33 Prozent des verwalteten Vermögens österreichischer Investmentfonds sind laut FMA als „grün“ einzustufen

 

63 Milliarden Euro betrug 2021 das Gesamtvolumen von nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten in Österreich. Damit ist es laut Forum Nachhaltige Geldanlagen seit 2016 um 477 Prozent angestiegen.

 

35 Prozent des Fonds-Neugeschäftes fließen bei der Volksbank Vorarlberg mittlerweile in nachhaltige Fonds

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