Saure Zeiten für Gummibärchen-Fans

Markt / 30.01.2023 • 16:35 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein Regal ohne Gummibären. <span class="copyright">vn/Schwendinger</span>
Ein Regal ohne Gummibären. vn/Schwendinger

Wieso es den Klassiker in vielen Supermärkten derzeit nicht gibt.

Schwarzach Die Inflation ist ein Thema, das den Menschen in allen Lebensbereichen begegnet, sei es bei der Miete, beim Tanken, bei der Energie oder beim Einkaufen.

Dass Produkte teurer werden, scheint normal geworden zu sein. Allerdings mehrt sich gerade bei Lebensmittelhändlern seit Monaten die Kritik, große Produzenten würden ihre Preise stärker erhöhen als sie eigentlich müssten. Das führt vielerorts zu Preiskämpfen mit den Markenartikelherstellern.

Bei Rewe wehrt man sich gegen überzogene Preisforderungen. <span class="copyright">vn</span>
Bei Rewe wehrt man sich gegen überzogene Preisforderungen. vn

Bei der Rewe Group, die in Vorarlberg mit Billa, BillaPlus, Bipa und Adeg vertreten ist und auch Sutterlüty beliefert, wehrt man sich seit Monaten dagegen. “Wir haben allein in Deutschland als Rewe Group für das erste Quartal von Markenartiklern Preiserhöhungen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro auf dem Tisch liegen”, sagte Rewe-Chef Lionel Souque. Hier werde man aber nicht mitmachen.

“Menschen haben nicht so viel Geld”

Man könne und wolle die Preise nicht so stark erhöhen, wie die Industrie das fordere. „Die Menschen haben nicht so viel Geld”, so Souque. Diese Haltung führt nun auch dazu, dass bestimmte Produkte zeitweise in den Supermärkten nicht zu finden sind.

Rewe-Chef Lionel Souque spart nicht mit Kritik. <span class="copyright">rewe</span>
Rewe-Chef Lionel Souque spart nicht mit Kritik. rewe

An Rewe in Österreich hatte schon der US-amerikanische Nahrungsmittelkonzern Mars die Belieferung verschiedener Produkte eingestellt. Aktuell fehlen in den Regalen von Billa und Sutterlüty die Gummibärchen von Haribo.

„Wir werden auch in Zukunft erhöhte Preisforderungen von Herstellern und Lieferanten weiterhin nicht akzeptieren, wenn diese überzogen und nicht nachvollziehbar sind“, sagt Rewe-Unternehmenssprecher Paul Pöttschacher zu der Causa.

Mit der Mehrzahl an Lieferanten habe man in der Zwischenzeit aber eine Einigung erzielen können. „Wir haben die Forderungen unserer Lieferanten nach Abgeltung der gestiegenen Kosten ebenso im Blick wie das Bedürfnis der Konsumenten nach leistbaren Produkten.“

Rewe hat sich mit Haribo noch nicht geeinigt. <span class="copyright">vn/schwendinger</span>
Rewe hat sich mit Haribo noch nicht geeinigt. vn/schwendinger

Bei Spar verfügbar

Bei Spar konnte man sich indes einigen. Hier gibt es keinen Haribo-Engpass. „Bei uns sind alle Gummibärchen in den Regalen“, betätigt Sprecherin Nicole Berkmann. Sie kosten aber mittlerweile 1,39 Euro – für 200 Gramm.

Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann. <span class="copyright">spar</span>
Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann. spar

In Deutschland ging Haribo den umgekehrten Weg und erntete massiv Kritik. Dort wurde die Packung Goldbären von 200 auf 175 Gramm Packungsinhalt verkleinert – bei gleichem Preis. Der Produzent argumentiert das mit „außergewöhnlich steigenden Kosten für hochwertige Zutaten, aber auch für Folien, Verpackungsmaterialien, Kartonage sowie Energie und Logistik”. Haribo macht also Kinder froh, Handelskonzerne derzeit etwas weniger.

Haribo argumentiert die Preissteigerungen mit steigenden Kosten. <span class="copyright">ap</span>
Haribo argumentiert die Preissteigerungen mit steigenden Kosten. ap

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