Kein Aprilscherz: Die neuen Strompreise
Preiserhöhung soll mit Maßnahmen abgefedert werden.
Bregenz Am Freitag tagte der Aufsichtsrat des Vorarlberger Energiekonzerns illwerke vkw. Bestimmender und aus politischer Sicht heikler Tagesordnungspunkt ist eine Diskussion über die Erhöhungen der Strompreise, die mit 1. April unweigerlich auch die Vorarlberger Haushalte treffen wird. Die Energiepreise explodierten im vergangenen Jahr, sind eine der Hauptursachen für die Inflation, die schon jetzt viele Haushalte an den Rand (oder darüber) ihrer finanziellen Möglichkeiten bringt. In Vorarlberg haben bislang die bis Ende März geltenden Verträge wenigstens die Energiekosten im Zaum gehalten – jetzt befürchten viele Kunden, dass diese Preiserhöhung sie endgültig überfordert. Mehr werden sie am Dienstag nachmittag kurz nach 14 Uhr wissen: Dieses Datum wurde bei der Aufsichtratssitzung für die Bekanntgabe der neuen Preise festgelegt.
Sensibles Thema
Der Energieerzeuger weiß um das sensible Thema, dementsprechend wurde gestern bei der Sitzung eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten vorgestellt. Intern soll, so haben die VN in Erfahrung gebracht, wurde dabei auch von einer Vervierfachung des Strompreises gesprochen, doch mit der Sache vertraute Personen gehen davon aus, dass der Hauptaktionär, das Land Vorarlberg (Anteil: 95,5 Prozent), darauf dränge, dass die Strompreise auch nach der Erhöhung die günstigsten im Bundesländervergleich bleiben.
Günstigster Preis
Geht man davon aus, könnten sich die Preise knapp verdoppeln, statt bislang 727,80 Euro Jahresgesamtpreis ohne einen Neukundenrabatt könnte er bei bei rund 1470 Euro liegen, nimmt man die aktuellen von E-Control veröffentlichten Preise für die jeweils günstigsten Angebote in den Bundesländern bzw. Landeshauptstätten zum Vergleich (Siehe Grafik – Berechnungsgrundlage für die E-Control-Übersicht ist ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh Strom).
Doch wie ebenfalls zu erfahren ist, will man mit flankierenden Maßnahmen die Preiserhöhung für besonders betroffene Haushalte und Kunden im KMU-Bereich abmildern. Ein Unterfangen, das erst kürzlich auch Landeshauptmann Markus Wallner anlässlich des der Sitzung des Energiekrisenstab unterstrich: „In der Landesregierung überlegen wir aktuell, wie wir auf weitere Preisentwicklungen reagieren werden“. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, denn Doppelförderungen – also vom Bund und vom Land – sind rechtlich nicht so einfach möglich. „Wir sind derzeit an den Rechnungen dran sind“, informierte illwerke-vkw-Vorstand Helmut Mennel vergangene Woche – dieses Wochenende wird also noch für die endgültige Kalkulation genutzt. VN-sca
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