Unter neuer Flagge

Markt / 06.02.2023 • 22:12 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die stolze österreichische Bodenseeflotte erholt sich von der Coronapandemie. Fa/Fasching
Die stolze österreichische Bodenseeflotte erholt sich von der Coronapandemie. Fa/Fasching

Geschäftsführer Rupp übernimmt Bodenseeschifffahrtsunternehmen „Vorarlberg Lines“.

Bregenz Die Schifffahrt gehört zum Bodensee wie die Bregenzer Festspiele. Seit 1884, deutlich später als die Schweiz und Deutschland, nahm die k.u.k. österreichische Staatsbahn das erste Personendampfschiff in Dienst. Damals nahm man Schiffe in Dienst, die bei wirtschaftlichem Misserfolg leicht wieder in Lastendampfer umgebaut werden konnten.

Doch Fracht wird in Bregenz schon längst nicht mehr zugeladen, deshalb war auch die Pandemie für das Schifffahrtsunternehmen, das auf einen funktionierenden Tourismus angewiesen ist, eine Herausforderung.

Ruhig durch den Sturm gesteuert

Die Herausforderung hat der 59-jährige Alexandro Rupp, der das Unternehmen seit 2010 im Unternehmen von Baumeister Walter Klaus leitet, angenommen, und konnte die Flotte ruhig durch schweren Sturm bis heute leiten. Zur Flotte der Vorarlberg Lines zählen das Eventschiff Sonnenkönigin sowie die Motorschiffe Vorarlberg, Austria, Alpenstadt Bludenz, Bregenz und Montafon, die sowohl im Linienverkehr als auch in der Ausflugsschifffahrt eingesetzt werden.

Im Jahr 2005 verkauften die ÖBB die Bodenseeschifffahrt an die illwerke vkw sowie an die Walter-Klaus-Gruppe, die zuvor mit der Silvretta Nova im Montafon das Skigebiet auf den damaligen Stand der Dinge brachte und u. a. auch in Gastronomiebetriebe wie auch in andere Seilbahnen investierte. Im Jahr 2014 übernahm die Walter-Klaus-Gruppe die Schifffahrt zu 100 Prozent. Nach dem Verkauf der Silvretta Nova wurden die übrigen Aktivitäten in der Silvretta Holding gebündelt, deren Geschäftsführer seit 2010 Werner Netzer und Alexandro Rupp sind. Die Silvretta Holding ist bislang 100-Prozent-Eigentümer der Silvretta Schifffahrtsholding GmbH und der Silvretta Holding Verwaltung GmbH.

Nun übernimmt Rupp als 100- Prozent-Eigentümer das Unternehmen, das in der vergangenen Saison wieder in Richtung Normalität steuerte. Vor der Pandemie machte die Schifffahrtslinie einen Umsatz von etwas über fünf Millionen Euro.

Starke Nachfrage

Die Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt GmbH hat in der zu Ende gegangenen Sommersaison 2022 von April bis Ende September 357.204 Gäste an Bord begrüßt. Das bedeutete im Vergleich zum Pandemiejahr 2021 zwar eine Steigerung von 40 Prozent, die Zahlen blieben aber deutlich hinter den Werten von 2018 oder 2019 zurück. Gründe für die Steigerung der Passagierzahlen war Rupp „der herrliche Sommer 2022“ und auch die starke Nachfrage nach Fahrten auf dem Motorschiff Sonnenkönigin, das seit 2020 von den Vorarlberg Lines vermarktet wird.

Im Jahr 2021 belief sich der Umsatz auf 3,6 Mill. Euro (2020: 2,6 Mill., 2019: 5,3 Mill., 2018: 5,4 Mill.). Nicht zum neuen Unternehmen gehört die Schiffswerft Fußach, die die Schiffe der Flotte betreut und auch anderen Boots- und Schiffseigentümern zur Verfügung steht. VN-sca

„Wir werden die Vorarlberg Lines in eine sichere, großartige Zukunft steuern.“

Unter neuer Flagge

Vorarlberg Lines

GEGRÜNDET 1884 von der k.u.k. österr. Staatsbahn, danach ÖBB, seit

2005 unter privater Flagge

Eigentümer Alexandro Rupp

GESCHÄFTSFÜHRUNG Alexandro Rupp

SCHIFFE Sonnenkönigin, Vorarlberg, Austria, Stadt Bregenz, Alpenstadt Bludenz, Montafon

UMSATZ 2021 3,6 Mill. Euro (2020: 2,6 Mill., 2019: 5,3 Mill., 2018: 5,4 Mill.)

MITARBEITER 30

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