Der Optimismus steigt, aber . . .

Markt / 17.02.2023 • 18:23 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Der Optimismus steigt, aber . . .

Wien Wie von mir erwartet hat sich die Konjunkturstimmung zu Jahresbeginn weiter deutlich verbessert, sowohl die Industrie als auch die Konsumenten sind wieder optimistischer geworden. Am Ende spiegelt sich das auch an der Entwicklung der Aktienmärkte wider, global, in den USA und vor allem in Europa stiegen die Kurse seit Jahresbeginn deutlich an und konnten, in vielen Märkten, die Verluste nach Kriegsbeginn in der Ukraine wettmachen. Sinkende Inflationsraten, zumindest in vielen Ländern, lassen ein Ende des scharfen Zinsanhebungszyklus der Zentralbanken erwarten, wenn auch noch nicht gleich.

Aber, so wie immer in volatilen Zeiten, besteht nun ein wenig die Gefahr einer, zumindest kurzfristigen, Übertreibung. Noch ist nicht völlig klar, ob die Versorgung mit Gas in Europa 2023 genauso gut gelingt wie 2022, d.h. wird der hohe Bedarf Europas an Flüssigerdgas nach dem Neustart der asiatischen Wirtschaft gedeckt werden können und vor allem zu welchem Preis? Wie lange hält der Nachholbedarf der Konsumenten nach der Pandemie angesichts der Realeinkommensverluste noch an? Und die dämpfende Wirkung der monetären Straffung macht sich nun langsam bemerkbar, etwa bei Investitionen und bei der Bautätigkeit. Und wie schnell werden die Inflationsraten zurückgehen und wie zufrieden sind die Zentralbanken damit? Ich bin zwar optimistisch, dass sich die Erholung fortsetzt, aber mit einigen Stolpersteinen und damit mit einiger Volatilität ist weiter zu rechnen. Mittelfristig bleibe ich sowieso optimistisch.

stefan.bruckbauer@unicreditgroup.at, Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria Unicredit, Economics & Market Analyses

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