Gegen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn

Markt / 02.03.2023 • 22:08 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
IV-Präsident Martin Ohneberg. vn
IV-Präsident Martin Ohneberg. vn

Schwarzach Bei Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung sieht man die Vier-Tage-Woche skeptisch – wenn es um eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn geht.

„Die Form der Vier-Tage-Woche, die bisher ausschließlich diskutiert wird und eine reine Reduktion der Arbeitszeit vorsieht, ist aus Industrie-Sicht klar und deutlich abzulehnen“, sagt IV-Präsident Martin Ohneberg. „Wenn man in der Produktion 20 Prozent weniger arbeitet, produziert man auch 20 Prozent weniger Produkte.“ Dasselbe Problem gebe es in der Pflege, bei Friseuren, Lehrern oder in der Gastronomie. Kompaktere Arbeitstage, also die Möglichkeit für einen 10-Stunden-Tag an vier Tagen die Woche, gäbe Arbeitnehmern ebenso die Freiheit, einen Tag in der Woche weniger zu arbeiten.

Genug arbeiten und leisten

Auch für Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner ist die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn der Knackpunkt. „Die Möglichkeit, die wöchentliche Normalarbeitszeit auf vier Tage einer Woche aufzuteilen, gibt es im Arbeitszeitgesetz bereits seit etwa 20 Jahren“. Im Endeffekt gehe es darum, dass genug gearbeitet und geleistet wird, um den Sozialstaat zu erhalten. Die demografische Entwicklung lasse eine Reduktion der Arbeitszeit gar nicht zu, vielmehr würde dadurch der Arbeitskräftemangel verstärkt werden.

WKV-Präsident Wilfried Hopfner. wkv
WKV-Präsident Wilfried Hopfner. wkv

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