„Menschen für Alltag und Job digital fit machen“

Staatssekretär Florian Tursky will an digitalen Fähigkeiten arbeiten.
Schwarzach In neun von zehn Jobs sind heute digitale Grundkenntnisse erforderlich. „Wir müssen schauen, dass wir diese Fähigkeiten stärken“, sagt Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, der derzeit auf Tour durch die Bundesländer ist, um dabei für seine digitale Kompetenzoffensive zu werben.
Nicht nur im Beruf, sondern auch im Alltag benötige man verstärkt digitale Kompetenzen. „Digitalisierung ist die größte Transformation, die wir je hatten. Aber bei der Digitalisierung darf niemand auf der Strecke bleiben – egal ob arm oder reich, egal ob jung oder alt“, so Tursky. Denn auch bei jungen Menschen gebe es digitale Fähigkeiten, die man ausbilden müsse, beispielsweise wenn es um Sicherheitsthemen gehe.
43,4 von 100
In Vorarlberg liege die digitale Fitness der Bevölkerung auf einer Skala von 0 bis 100 bei 43,4. „Unser Ziel ist es, alle Österreicher auf 60 bis 80 Punkte zu bekommen. Wir müssen also an den digitalen Fähigkeiten arbeiten.“ Seine Ziele bis zum Jahr 2030: Alle Menschen sollen über grundlegende Kompetenzen verfügen, der Anteil der IT-Fachkräfte soll gesteigert werden und die digitalen Fähigkeiten sollen ähnlich dem Sprachniveau messbar und vergleichbar sein.
Österreich sei beim Thema Digitalisierung schon einmal weiter vorne gewesen. „In den frühen 2000er-Jahren hatten wir eine Vormachtstellung, gerade wenn man an FinanzOnline oder das Meldewesen denkt. Seitdem sind wir etwas nach hinten gerutscht. Darum ist es nun meine Aufgabe, dass wir hier nun neu aufholen. Dabei war die Corona-Pandemie ein unglaublicher Beschleuniger. Gerade wenn man sich die Entwicklung bei Video-Konferenzen anschaut“, erklärt der Staatssekretär.
Aber natürlich gebe es auf der ganzen Welt Vorbilder, von denen man lernen könne. Von Finnland, wenn es ums Gesundheitswesen geht. Von Israel hinsichtlich Start-ups.
„Ein iPhone-Moment“
Die Software ChatGPT, die auf künstlicher Intelligenz beruht und beliebige Texte wie Aufsätze oder Gedichte schreiben und dabei auf Wunsch auch den Stil bestimmter Autoren imitieren kann, ist für Staatssekretär Tursky wie ein „iPhone-Moment“. Die Diskussion darüber habe dazu geführt, dass die Menschen unter Künstlicher Intelligenz nun nicht nur an den Terminator denken. „Nun kann jeder die Technologie sehen und selber ausprobieren.“ Denn insgesamt biete künstliche Intelligenz viele Möglichkeiten, die das Leben erleichtern, nur dürfe man auch die Gefahren nicht unterschätzen.
TikTok-Verbot?
Ob in Österreich bald die Nutzung des Online-Video-Dienstes TikTok auf Dienstgeräten verboten wird, so wie es immer mehr Behörden wie das EU-Parlament beziehungsweise Ministerien verschiedener Länder wegen Sicherheitsbedenken tun? „In Österreich ist derzeit noch eine Prüfung am Laufen“, so Tursky. Das Ergebnis wolle man zunächst abwarten.
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