Großer Schritt für eine (noch) kleine Firma

Lauteracher Monofilament-Hersteller baut fürt 27 Millionen Euro neuen Firmensitz in Lustenau.
Lauterach, Lustenau Die Firma Extrudr, die derzeit ihren Hauptsitz in Lauterach und einen Produktionsstandort im ehemaligen Betriebsgebäude von Alge Elastic in Lustenau hat, ist auf die Entwicklung und Produktion von thermoplastischen Monofilamenten spezialisiert. Dabei handelt es sich um Schmelzfäden aus diversen Kunststoffen, die in 3D-Druckern zum Einsatz kommen, um damit ein beliebig geformtes Kunststoffteil zu produzieren. Aktuell kommen bei dem im Jahr 2014 von Marco Depaoli und Johannes Früh gegründeten Unternehmen bis zu 70 Prozent der Filamente aus erneuerbaren Ressourcen, basieren also auf pflanzlichen Ausgangsstoffen.
Großer Schritt
Jetzt setzt das Unternehmen, das die für die Produktion von Filamenten auch die notwendigen Maschinen und Anlagen selbst entwickelt und baut, zu einem entscheidenden Schritt für die weitere Entwicklung an. Das Projekt zeugt von großem Glauben an Wachstum und basiert laut dem geschäftsführenden Gesellschafter Marco Depaoli auf der Entwicklung in den vergangenen Jahren, als durchgehend Umsatzzuwächse im deutlich zweistelligen Prozentbereich erzielt werden konnten.
Das Investitionsvolumen für den neuen Firmenstandort beziffert Depaoli mit rund 27 Millionen Euro. Alleine das 10.800 Quadratmeter große Grundstück in Lustenaus neuen Gewerbegebiet Heitere kostet laut Protokoll der Gemeindevertretungssitzung 3,672 Millionen Euro, das entspricht 340 Euro pro Quadratmeter. Die Investition erfolgt durch die FD2C GmbH, die Immobiliengesellschaft der beiden Extrudr-Gründer Depaoli und Früh. Im Endausbau sollen dort bis zu 120 Beschäftigte Platz finden, wobei das Grundstück noch Reserven für weiteren Ausbau biete. Aktuell werden etwa 25 Mitarbeitende beschäftigt. Bis Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 soll ein Gebäude mit Untergeschoss, Erdgeschoss und drei Obergeschossen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 12.000 Quadratmetern errichtet werden. Baubeginn ist für April 2023 vorgesehen. Die Behörden gaben bereits ihr Okay.
Zweistelliges Wachstum
Die Investition lässt aufhorchen – sie liegt weit über den Summen, die Firmen dieser Größenordnung normalerweise tätigen: So lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 bei 3,7 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 4,5 Millionen Euro – 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 268.391 Euro. „Auch für heuer rechnen wir wieder mit einem Plus von bis zu 30 Prozent“, so Marco Depaoli mit Verweis auf die prognostizierten Wachstumsbereiche für den 3D-Druck.

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