„Viertagewoche nicht einfach drüberstülpen“

Junge Wirtschaft-Vorstand Tim Mittelberger bei Vorarlberg LIVE.
Schwarzach Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung, der Mangel an Arbeitskräften macht den Unternehmen in allen Branchen zu schaffen. Gründe sind einerseits die Teilzeitarbeit, die vor allem von Frauen ausgeübt wird, andererseits aber auch der Wunsch von immer mehr Menschen, weniger zu arbeiten. Bei Vorarlberg LIVE sprach Marc Springer mit dem Vorstandsmitglied der Jungen Wirtschaft Vorarlberg, Tim Mittelberger (Dorfelektriker), darüber, wie die jungen Unternehmer zum Thema stehen.
Differenziert
„Wir sind nicht für die Viertagewoche als Gesamtlösung für alle Branchen. Wir müssen das differenzierter sehen“, so Mittelberger. Die Junge Wirtschaft sei der Meinung, dass eine einfache Lösung auf ein komplexes Thema nicht funktionieren kann. Die Viertagewoche als ergänzendes Modell zu den bestehenden Arbeitszeitmodellen auf jeden Fall. „Wir sehen auch die Vorteile, die es gibt, z. B. weniger Stress und weniger Krankenstände. Das wollen wir nicht leugnen, aber die Viertagewoche über alle Branchen gestülpt ist problematisch.“
Aufholbedarf bei Teilzeit
Aufholbedarf gebe es bei der Teilzeitarbeit bzw. bei der Mobilisierung von Frauen für den Arbeitsmarkt: Mit Blick auf die Politik wäre die Kinderbetreuung ein großes Thema, das man nun versuche auf die Unternehmen abzuwälzen. „Wir sind nicht der Meinung, dass das die richtige Vorgangsweise ist. Es gibt einige Unternehmen, die haben die Möglichkeit, eine Kinderbetreuung einzurichten, aber da gibt es gewaltige Hürden, die man aus der Welt schaffen muss“, berichtet er: „Das ist aus unserer Sicht eine Aufgabe der öffentlichen Hand.“ Dass das möglich sei, zeigen andere Länder und auch Götzis, „wo man, egal ob man in Götzis nur arbeitet oder dort wohnt, einen Kinderbetreuungsplatz zugesichert bekommt.“
„Wir sind nicht für die Viertagewoche als Gesamtlösung für alle Branchen, das muss man auf jeden Fall differenzierter sehen.“
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