Immobilientraum in Warteschleife

Zweistelliger Rückgang bei Immobilienverkäufen in Vorarlberg. Trend soll sich fortsetzen.
Schwarzach Egal ob Wohnungen, Häuser, Grundstücke oder Gewerbegebäude: In Österreich ging die Zahl der Immobilienverkäufe im vergangenen Jahr 2022 massiv zurück. Insgesamt ging laut Remax-Immobilienspiegel, der auf den Daten des Grundbuchs beruht, die Zahl der Verbücherungen um 10,3 Prozent auf 146.526 Immobilien zurück.
Während die Zuwachsraten in den letzten drei Jahren bei 7,4, 5,1 und 12,0 Prozent lagen, hat die steil nach oben zeigende Wachstumskurve der Immobilienverkäufe nun einen Knick bekommen. Die Trendwende habe sich bereits im ersten Halbjahr abgezeichnet, durchschlagend sei sie jedoch ab dem zweiten Halbjahr gewesen. Denn zusätzlich zur Coronakrise, Ukrainekrise und Energiekrise kam die Kreditkrise mit ihren verschärften Vergaberichtlinien. Deshalb hätten viele ihren Immobilienkauf-Traum vorerst begraben.
Zweites Halbjahr entscheidend
„Der Immobilienmarkt 2022 war zweigeteilt. Das sehr knappe Angebot und die sehr hohe Nachfrage nach Immobilien führte im ersten Halbjahr zu steigenden Preisen und zu einem leichten Rückgang bei den Verbücherungszahlen“, sagt Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Im zweiten Halbjahr habe man dann eine spürbar niedrigere Nachfrage, ein deutlich höheres Angebot und ein Abflachen der Preiskurve gesehen. „Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen ist auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen“, so Reikersdorfer.
In den einzelnen Bundesländern liegen die Rückgänge bei den Verbücherungszahlen in einer Bandbreite zwischen 4,1 und 14,4 Prozent. In Vorarlberg ging es prozentuell am heftigsten zu. Die Zahl der verkauften Immobilien 2022 ging um 14,4 Prozent auf 7455 zurück.
Dornbirn mit größtem Minus
Der Bezirk Dornbirn sackte dabei übrigens am stärksten ab: Mit -32,1 Prozent kommt er auf 1382 Kaufakte. Auch beim Gesamtumsatz aller verkauften Immobilien muss Vorarlberg erstmals seit dem Jahr 2017 wieder einen Rückgang hinnehmen. 2,63 Milliarden Euro bedeuten ein Minus von 1,2 Prozent. VN-reh
„Auch 2023 ist mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen.“
Größte Immo-Deals 2022
28,5 Millionen Euro wurde für eine Produktions- und Logistikliegenschaft mit 28.900 Quadratmeter Grund und 8200 Quadratmeter Gebäudefläche im Bezirk Bludenz bezahlt.
18,1 Millionen Euro wurden für ein Gebäude in der Feldkircher Innenstadt bezahlt. Damit belegt der Deal den zweiten Platz.
14,3 Millionen Euro kostete ein Hotelgebäude im Bezirk Bludenz. Das ergibt Rang drei unter den größten Immobiliendeals 2022.
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