illwerke vkw stellen Tarifsenkung in Aussicht

Markt / 23.03.2023 • 18:40 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
illwerke vkw-Vorstände Helmut Mennel und Christof Germann versprechen: "Wenn es die Lage erlaubt, werden wir die Preise auch unterm Jahr senken." <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
illwerke vkw-Vorstände Helmut Mennel und Christof Germann versprechen: "Wenn es die Lage erlaubt, werden wir die Preise auch unterm Jahr senken." VN/Paulitsch

illwerke vkw-Vorstand im VN-Gespräch über die kommende Preiserhöhung und eine mögliche Tarifsenkung.

Bregenz Der Countdown läuft. Nur noch bis nächsten Mittwoch gelten in Vorarlberg die trotz aller Wirren günstigsten Energiepreise Österreichs. Danach sollen die Energiepreise für illwerke-vkw-Privatkunden weiterhin “zu den günstigsten in Österreich” zählen, wie die Unternehmensvorstände Helmut Mennel und Christof Germann im Vorfeld der Preiserhöhungen bei Strom und Gas im Gespräch mit den VN erklären.

Energiekosten werden gestützt

Die meisten Konsumenten werden zumindest in den ersten Monaten davon gar nichts merken, sind sie überzeugt, weil die Preise gestützt werden. Unter anderem mit der vom Energieversorger an Eigentümer Land Vorarlberg ausgezahlten Sonderdividende in Höhe von 66 Millionen Euro. Rund 30 Millionen fließen in den Stromrabatt, der Rest wird vom Land vor allem für Sozialleistungen verwendet. Und so es die Lage am globalen Energiemarkt zulässt, werde man die Preise in der zweiten Jahreshälfte anpassen. Nach unten, wohlgemerkt – nach oben sicher nicht, wie sie versichern. Da gelten die Vertragsbedingungen, die bis 31. März 2024 festgelegt wurden. Es müsse sich ein nachhaltiger Trend abzeichnen, erklärt Mennel und da sind derzeit die Entwicklungen bei den nach wie vor wichtigen Gaslieferungen aus Russland, die in Österreich noch immer für 70 Prozent des gesamten Gasbedarfs sorgen, und der LNG-Markt, der maßgeblich von der Entwicklung in China geprägt ist, im Fokus.

Boni für Energiesparer

Die Gaspreissenkung in der Steiermark, die in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgte, sei nicht der Maßstab, den man bei den illwerken vkw anwende. Denn auch mit Preiserhöhung seien die Erdgaspreise des Vorarlberger Energieunternehmens günstiger (siehe Grafik), außerdem haben die steirischen Gasversorger den Bonus mit 31. Dezember 2023 befristet.

illwerke vkw stellen Tarifsenkung in Aussicht

Die jetzt in Kraft tretende Anpassung sei notwendig gewesen, deshalb gewähre man auch von Anfang an den Sonderrabatt von einem Cent pro Kilowattstunde (kWh). Außerdem konnte man bereits die Boni für die Kunden einpreisen. “90 Prozent der Gaskunden erhalten einen Bonus, weil sie weniger Gas verbraucht haben, und 55 Prozent der Stromkunden”, so Germann. Zurückzuführen sei dies einerseits darauf, das viele Konsumenten Energie gespart haben und andererseits auf den milden Winter. “Wir sind froh um alles, was wir nicht liefern müssen”, so das Vorstandsduo.

illwerke vkw stellen Tarifsenkung in Aussicht

Den Inhalt des Energiespeichers mit 700 Gigawattstunden (GWh) habe man nicht anrühren müssen, die Füllung wird weiterhin vorrätig gehalten. Gekauft hat man sie freilich zu einer Zeit, als die Megawattstunde (MWh) nicht wie derzeit um 40 Euro, sondern um 175 Euro gehandelt wurde. “Zum damaligen Zeitpunkt war die Einspeicherung alternativlos”, blicken sie auf die Panik am europäischen Markt zurück. Die im Winter verbrauchten Mengen wurden nun am Gasmarkt zugekauft. Den Vorwurf, man würde auf Kosten der Endverbraucher riesige Gewinne erzielen, wie ihn politische Parteien, die AK und nicht wenige unzufriedene Kunden erhoben haben. weisen Mennel und Germann zurück. Den Gewinn (vor Steuern sind es 250 Millionen Euro) habe man ausschließlich am deutschen Markt erzielt und damit die Verluste in “fast dreistelliger Millionenhöhe” am Endkundenmarkt in Vorarlberg auffangen können. “Ohne diese Einnahmen wären wir tiefrot”, beteuern sie.

illwerke vkw stellen Tarifsenkung in Aussicht

Spot- und Energiemarktpreise seit 2001 (Stand: 21. März 2023)

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Energiepreise im europäischen Einkauf ab 2001 und die Entwicklung bis 2026 (Terminmarkt)

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