Erwartungsgemäß turbulent!

Markt / 24.03.2023 • 18:30 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Erwartungsgemäß turbulent!

Wien So könnte man die Entwicklung der letzten Tage an den Finanzmärkten bezeichnen. Angesichts der Herausforderungen der letzten drei Jahre war der Finanzmarkt eher „ruhig“. Ruhig bedeutet aber nicht, dass es nicht sehr hohe Schwankungen und Verunsicherungen gab, so fielen die globalen Aktienkurse zu Beginn der Pandemie um fast ein Drittel, um sich danach rasch wieder zu erholen. Ähnliches geschah nach Beginn des Krieges in der Ukraine. Geholfen hatten dabei die günstigen Refinanzierungsbedingungen und die hohe Liquidität, die durch die Zentralbanken der Welt zur Verfügung gestellt wurden. Dies erleichterte den Staaten ihre Unterstützungsmaßnahmen zu finanzieren. Auch konnten dadurch die negativen Folgen der Energiepreisexplosion gut abgefangen werden, allerdings um den Preis zusätzlich steigender Inflation und Inflationserwartung. Dass nun die sehr offensive Kehrtwende der Geldpolitik negative Folgen haben musste, war zu erwarten, wenn vielleicht auch nicht allen Beteiligten klar war, in welchem Ausmaß. Auch wenn die aktuellen Ereignisse Folgen von individuellen Fehlentwicklungen waren, die nun begonnene Diskussion darüber, wieviel Zinserhöhung unsere Wirtschaft verträgt, macht durchaus Sinn. Noch kennen wir die Antwort nicht, aber deutlich über 4 Prozent, wie manche noch vor Kurzem meinten, sollten es wohl nicht werden.

stefan.bruckbauer@unicreditgroup.at, Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria Unicredit, Economics & Market Analyses

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