Seitwärtsbewegung bei Liebherr

Umsatz ging 2022 leicht zurück. Emissionsfreie Geräte weiter auf dem Vormarsch.
Nenzing Liebherr Nenzing konnte im vergangenen Jahr 2022 einen Umsatz von 529 Millionen erzielen. Das entspricht gegenüber dem hohen Niveau von 2021 (532,5 Millionen Euro) einer Seitwärtsbewegung. Eine bessere Umsatzentwicklung verhindert hätten die Verwerfungen in den Lieferketten, teilt das Unternehmen, das Teil der internationalen Liebherr-Gruppe ist, mit. Erfreulich sei aber, dass die Auftragseingänge um 29 Prozent auf rund 580 Millionen Euro gesteigert werden konnten. Damit sei eine neue Bestmarke über alle Baureihen hinweg erzielt worden, freut man sich bei den Baumaschinenspezialisten.
Nordamerika weiterhin dynamisch
Nordamerika ist nach wie vor wichtigster Absatzmarkt für den Standort Nenzing, auch im Jahr 2022 konnte an die Erfolge der Vorjahre über dem Großen Teich angeknüpft werden. Über dem Durchschnitt entwickelt haben sich auch die Geschäfte in Westeuropa, die Umsatzrückgänge in den Nicht-EU-Ländern konnten damit jedoch nur zum Teil kompensiert werden. Bei den Produktsegmenten hätten sich Raupenkrane und Seilbagger besonders gut entwickelt. Etwas geringer sei die Nachfragedynamik bei Spezialtiefbaugeräten gewesen, die jedoch aufgrund des Wachstumssprungs in 2021 von einem hohen Ausgangsniveau kommen.
Emissionsfreie Geräte gefragt
Als Antwort auf den zunehmenden Bedarf bei emissionsarmen Produkten in der Bau- und Hebebranche brachte Liebherr auch 2022 weitere batteriebetriebene Unplugged-Geräte auf den Markt, darunter zwei neue Raupenkrane, zwei neue Modelle aus dem Bohrgerätebereich wie auch zwei neue Rammgeräte. Sie verursachen keine Abgase und sind sehr leise. Neben den großen Metropolen London, Paris oder Oslo konnte das Konzept zudem bereits in Hongkong, Australien und jüngst in den USA erfolgreich eingesetzt werden. Das Laden der Batterien erfolgt dabei über herkömmlichen Baustellenstrom. Während des Ladevorgangs kann der Betrieb wie gewohnt fortgesetzt werden. Um in den Akkubetrieb zu gelangen, muss nur der Stecker gezogen werden.
Das neue Jahr 2023 wird nicht weniger herausfordernd werden, heißt es von Liebherr. Eine deutliche Verbesserung der globalen Rahmenbedingungen dürfe nicht erwartet werden. Auch seien die Zulieferketten weiterhin gestört und die Hauptherausforderung werde damit erneut die Verfügbarkeit sein.
Mit einem Rekordauftragsbestand zum Jahresbeginn von rund 365 Millionen Euro verfüge der Standort Nenzing jedoch über ein starkes Fundament, um auch im laufenden Jahr ein gutes Umsatzwachstum zu realisieren.


Liebherr Nenzing GmbH
Eigentümer Liebherr-MCCtec GmbH, Liebherr-International Deutschland GmbH (Fam. Liebherr)
Geschäftsführung Holger Streitz (Technik), Gerhard Frainer (Vertrieb),
Martin Saler (Produktion) und Markus Schmidle (Finanzen)
Mitarbeiter 1685 in Vorarlberg, 133 Lehrlinge
Umsatz 2022 529 Mill. Euro
Auftragsbestand 365 Mill. Euro
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