Die Milch fehlt: Vegane Evolution im Käseland Vorarlberg

Hörbranzer Käsehersteller präsentiert vegane Produktlinie für Endverbraucher. Im B2B-Markt bereits erfolgreich.
Hörbranz Das beschte Eck vom Käse ist für sehr viele Österreicher und immer mehr Konsumenten in anderen Ländern untrennbar mit dem Hörbranzer Käsehersteller Rupp verbunden.

Das Unternehmen deckt inzwischen fast alle Bereiche im breiten Käsesegment ab – von lange gereiften Bergkäsen, die unter der Marke Alma angeboten werden, über Streichkäse bis hin zu Frischkäse. Jetzt macht das Unternehmen den nächsten Schritt und hat auch für die ständig größer werdende vegane Konsumentengruppe das richtige Angebot, quasi eine Evolution im Käseland.

Nachhaltigkeit als Verantwortung
Viele gute Gründe haben das Unternehmen dazu bewegt, die “Veinschmecker” getaufte Produktlinie ins Leben zu rufen. Die Marke Rupp stehe nicht nur für s’beschte Eck vom Käs, sondern auch für Innovationen. Dabei richte man sich nach den Wünschen der Konsumenten. Verantwortlich für den Zuwachs im Sortiment ist Laura Rupp, die das Thema kennt. Denn Rupp ist im Bereich B2B (Business-to-Business), also im Geschäft mit Firmen, schon länger in diesem Bereich erfolgreich tätig. Sowohl im Fastfood- als auch im Snackbereich habe man große und vor allem zufriedene Private-Label-Kunden, so Firmenchef Josef Rupp im Gespräch mit den VN. Neben der Alternative zu Käsescheiben gibt es z. B. auch eine Alternative zu Mozarella.

Dass man damit eine neue und stetig wachsende Konsumentengruppe erreiche, ist das eine, man nehme damit aber auch als Unternehmen Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung wahr, so Rupp. Die Mengen sind noch sehr gering, doch es sei abzusehen, dass sie wachsen, denn immer mehr Österreicher:innen drücken in ihrer Ernährung ab und an den Pausenknopf und wollen zumindest zeitweise auf Fleisch und Milch verzichten. Die veganen Produkte, die am Firmensitz in Hörbranz und im Werk Lindenberg hergestellt werden, sind 100 Prozent pflanzlich, Rupp verzichtet bei den Produkten auf Soja, Nüsse, Gluten und Palmöl. Dadurch seien die Veinschmecker-Produkte auch für Menschen mit Allergien geeignet. Und das nicht nur als Brotaufstrich, sondern gerieben auch für die Vorarlberger Nationalspeise “Käsknöpfle”. Der “Veinschmecker gerieben mild” wird ab Juni gelistet.
Sowohl als auch
Die beiden Aufstriche können ab sofort probiert werden, sie sind ab sofort bei Billa Plus und Billa online erhältlich. Dass damit etwa dem klassischen Käsesortiment interne Konkurrenz erwächst, fürchtet Rupp nicht. Das Geschäft mit Käse werde vor allem im Premiumbereich eher gefördert, verweist er auf andere Branchen. Beim Fleisch habe neben den veganen Produkten auch das Geschäft mit besonders hochwertigem Fleisch angezogen.

Rupp Austria GmbH
Eigentümer Familienunternehmen
Mitarbeiter rd. 600 in Vorarlberg
Umsatz 2022 330 Mill. Euro (+43 %)
Investitionen 2022 8 Millionen Euro
Export 94 Prozent in 65 Ländern
Joint Ventures oder Beteiligungen Österreich, Deutschland, Frankreich, China, Dubai, Italien, Spanien, Irland

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