Finanzmarktaufsicht verdonnert Wolford zu Geldstrafe

Weil zwei Jahresabschlüsse nicht zeitgerecht veröffentlicht wurden, wurde eine Strafe von 161.000 Euro verhängt.
Bregenz Die nicht allzu guten Nachrichten rund um den international tätigen und in Bregenz ansässigen Wäschehersteller Wolford AG reißen nicht ab. Jetzt hängt der Haussegen mit der Finanzmarktaufsicht FMA in Wien schief, weil das Unternehmen seine Bilanzen zu spät veröffentlichte. Im Fachjargon heißt dies Verstoß gegen die Regelpublizität.
Wie die FMA vor wenigen Tagen mitteilte, sei gegen die Wolford AG als juristische Person eine Geldstrafe in Höhe von 161.000 Euro verhängt worden. Der Grund dafür sei die verspätete Veröffentlichung gemäß Börsegesetz betreffend die Jahresfinanzberichte für die Geschäftsjahre 2020 und 2021. Das Straferkenntnis sei im Wege der beschleunigten Verfahrensbeendigung verhängt worden und rechtskräftig.

Vorstand Ralf Polito kommt per Mitte April 2023
Am Mittwoch informierte Wolford unterdessen darüber, dass Ralf Polito seine Funktion als Vorstandsmitglied der Wolford AG vorzeitig per 17. April 2023 antreten werde und nicht erst ab 1. Juli. Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und Polito geeinigt, da er sein bisheriges Engagement früher als geplant beenden konnte. Polito werde als Vorstandsmitglied (COO) für die Bereiche Supply Chain, Produktion, Legal, Investor Relations, IT sowie PMO (Project Management Office) zuständig sein.

Polito folgt damit auf Interims-COO Paul Kotrba, der eine neue Führungsposition innerhalb der Lanvin-Gruppe annehmen und damit bei Wolford vorzeitig per 16. April 2023 ausscheiden werde.

Millionenschwerer Jahresverlust
Kurze Zeit später veröffentlichte Wolford am Mittwoch auch die detaillierten Geschäftszahlen für das Jahr 2022. So stieg der Umsatz zwar um 15 Prozent auf 125,5 Millionen Euro. Das EBIT (Betriebsergebnis vor Finanz- und Steueraufwand) hat sich jedoch, wie im Halbjahresbericht erwartet, nicht verbessert. Es war mit minus 28,6 Millionen Euro klar negativ.
“Trotz sofortiger Kostensenkungsmaßnahmen ab der Bestellung des neuen Vorstandes im August 2022 konnte der signifikante Ergebnisverfall des ersten Halbjahres 2022 nicht ausreichend gebremst werden”, heißt es im aktuellen Bericht. Allerdings würden die eingeleiteten Maßnahmen im ersten Quartal 2023 ihre erste Wirkung zeigen.

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