Metallindustrie ist das Konjunktur-Sorgenkind

Markt / 27.04.2023 • 20:10 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Meist ist die Metalltechnische Industrie Treiber der Konjunktur, derzeit sind diese Unternehmen aber in einer schwierigen Lage. AFP
Meist ist die Metalltechnische Industrie Treiber der Konjunktur, derzeit sind diese Unternehmen aber in einer schwierigen Lage. AFP

Konjunkturumfrage: Industrie im Land erwartet Abschwung.

Feldkirch, Lustenau Die Umsatzrekorde, die viele Firmen 2022 realisieren konnten, lassen fast vergessen, dass verschiedene Krisen im vergangenen Jahr die Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt haben. Doch Umsatz ist nicht Gewinn – im Zuwachs sind auch die höheren Kosten für Energie und Material enthalten. Und nach einer leichten Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal 2022 folgt die Ernüchterung. Auch wenn die Konjunkturperspektiven sich kurzfristig etwas aufgehellt haben, ist die Lage vor allem mit Blick auf die kommenden Monate alles andere als erfreulich“, erklärt Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der WKV, anlässlich der Veröffentlichung der neuen Konjunkturumfrage bei Vorarlberger Industriebetrieben. Sorgenkind bleibt eine Vorzeigebranche Vorarlbergs, die Metalltechnische Industrie. An der quartalsmäßigen Umfrage der Sparte Industrie in der WKV und der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg haben sich 43 Unternehmen mit knapp 29.000 Beschäftigten beteiligt.

Von 37 Prozent der Befragten wird die aktuelle Geschäftslage als gut, von 56 Prozent als durchschnittlich und von sieben Prozent als schlecht beurteilt. Die Stimmung hat sich gegenüber der bereits getrübten Einschätzung im vierten Quartal des Vorjahres neuerlich verschlechtert. Beim Auftragsbestand sprechen 38 Prozent von einer guten, aber auch 30 Prozent von einer schlechten Situation. Der Blick auf das kommende Halbjahr ist deutlich getrübt. Während 54 Prozent von einer gleichbleibenden Geschäftslage ausgehen, erwarten 40 Prozent eine ungünstigere Lage. Die Geschäftslage in sechs Monaten wird mit einem Saldo von minus 34 Prozent-Punkten negativ eingeschätzt. Das hat Auswirkungen auf die Erträge: 36 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Ertragssituation.

Branchen im Detail

Metalltechnische Industrie. Geschäftslage von 59 Prozent als ungünstiger beurteilt

Lebensmittelindustrie Lage konstant gut. Betriebe hoffen, Kosten weitergeben zu können

Textilindustrie Hohe Auftragsbestände. Kommende Monate verheißen wenig Gutes.

Elektro- und Elektronikindustrie Konstant hohes Niveau

Verpackungsindustrie gehört zu Konjunkturverlierern

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