Matrei ringt um Konkursvermeidung

Markt / 07.05.2023 • 22:25 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Die Osttiroler Gemeinde Matrei hat seit Jahren große finanzielle Probleme.APA
Die Osttiroler Gemeinde Matrei hat seit Jahren große finanzielle Probleme.APA

Die Osttiroler Gemeinde hat 35 Millionen Euro Schulden.

Matrei i. O. Die Osttiroler Gemeinde Matrei – die seit Jahren große finanzielle Probleme hat – ringt dieser Tage um die Vermeidung einer Insolvenz. Der Schuldenstand der Marktgemeinde soll sich laut Wirtschaftsprüfern auf rund 35 Mill. Euro belaufen.

Um das Schlimmste zu verhindern, laufen die Verhandlungen der Gemeinde mit den 106 Gläubigern auf Hochtouren. Zuletzt wurde eine Ausgleichsquote von 80 Prozent angeboten, womit sich aber nicht alle einverstanden gezeigt hatten. Tirols Landeshauptmann und Finanzreferent Anton Mattle (ÖVP) forderte nun Fairness für alle Gläubiger.

„Unser Interesse muss sein, dass die Gläubiger 100 Prozent der Verbindlichkeiten von der Gemeinde zurückbekommen. Bei kleinen Gläubigern muss dies kurz-, bei größeren mittelfristig möglich sein“, sagte er. Auch das Land Tirol tritt als Gläubiger im Sanierungsverfahren auf. Bürgermeister Raimund Steiner, der seit einem Jahr im Amt ist und mit dem Erbe seines Vorgängers, dem Ex-ÖVP-Nationalrat Andreas Köll, zu kämpfen hat, will auf die Gläubiger erneut zugehen und einen neuen Vorschlag unterbreiten. „Für uns ist es nun vor allem wichtig, gegenüber den Gläubigern Vertrauen zu schaffen“, sagte er. Die vom Land zugesagten 6,6 Mill. Euro seien dafür wesentlich.

Sollte Matrei in den Konkurs schlittern, wäre dies einmalig in Österreich. Wie Oswald Wolkenstein von der WK Tirol meinte, könnte sich dies auf alle Gemeinden auswirken. Er befürchtete, „dass sich die Ratings der Tiroler Gemeinden aufgrund der Insolvenz verschlechtern und man mit höheren Refinanzierungskosten rechnen muss“.

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