709.310 Euro für ein Eigenheim

2022 legten die Preise noch einmal zu. Das könnte sich nun aber ändern.
Schwarzach In Österreich wie auch in Vorarlberg werden immer weniger Einfamilienhäuser verkauft. Die Gründe: Lange Zeit überstieg die Nachfrage das Angebot, aber auch die Preisentwicklung lässt den Traum vom Eigenheim für viele in weite Ferne rücken.
9838 Einfamilienhäuser wurden im vergangenen Jahr österreichweit verkauft, das entspricht einem Rückgang von 8,2 Prozent. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Immobilienunternehmens Remax, die auch auf dem Grundbuch beruhen. In Vorarlberg waren es 366 Häuser – ein Minus von 2,9 Prozent.
Preise stiegen
Nur bei den Preisen konnte man nicht von Rückgängen sprechen. Die Häuser, die 2022 in Österreich verkauft wurden, erzielten einen Verkaufswert von 4,09 Milliarden (+12,1 Prozent). In Vorarlberg stieg der Gesamtumsatz auf 277,6 Millionen Euro, ein Plus von 11,7 Prozent.
Durchschnittlich bezahlte man 2022 in Vorarlberg 709.310 Euro (+15,3 Prozent) für ein Haus. Teurer war es nur in Tirol (766.230 Euro) und Wien (796.153 Euro). Resümee des Remax-Experten: Billige Einfamilienhäuser gibt es in Vorarlberg nicht, zumindest nicht in nennenswerter Anzahl. Wer günstiger kaufen möchte, müsste in ein anderes Bundesland ziehen. Denn die preisliche Bandbreite ist groß. Im Burgenland liegt der durchschnittliche Preis bei 202.398 Euro.
Aber bei den Preisen könnte es nun eine Gegenentwicklung geben, sagt Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Denn die Rahmenbedingungen hätten sich geändert. „Im ersten Halbjahr 2022 war die Nachfrage nach Einfamilienhäusern auf einem Rekordniveau, das Angebot hingegen auf einem historischen Tiefstand. Die Preise haben speziell in dieser Zeit nochmals massiv zugelegt. In der zweiten Jahreshälfte gab es bereits eine merkbare Entspannung. Die Nachfrage ging zurück, das Angebot wurde wieder mehr. Dieser Trend setzte sich auch in den ersten Monaten 2023 weiter fort.“
Mehr Angebot
Mittlerweile liege das Angebot für Wohnimmobilien um rund 40 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und die Nachfrage bewege sich, aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen, im Vergleich zu den Vorjahren auf einem überschaubaren Niveau. „Die Preiskurve flachte bereits in den letzten Monaten spürbar ab, für 2023 rechnen wir aus heutiger Sicht mit rückläufigen Preisen“, erklärt Reikersdorfer. Vn-reh
„Die Preiskurve flachte bereits in den letzten Monaten spürbar ab, 2023 rechnen wir mit rückläufigen Preisen.“
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