Platz gespart und Tempo gemacht

Sanitärgroßhändler Inhaus baut Logistikzentrum auf nur 350 Quadratmetern.
Hohenems Die vergangenen Jahre waren für den Hohenemser Sanitärgroßhändler Inhaus nicht nur als wichtigster Zulieferer der Vorarlberger Installationsbranche herausfordernd. Bei vollem Betrieb und ständiger und zeitgerechter Belieferung der Kunden entstand nämlich ein neues Logistikzentrum in Hohenems, mit dem sowohl die Lagerkapazitäten massiv ausgebaut wurden, als auch die hohen Nachhaltigkeitskriterien, welchen sich das Unternehmen verschrieben hat, erfüllt wurden.
Hightech-Logistik
Wie wichtig das Lager ist, beschreibt Inhaus-Geschäftsführer Robert Küng: „Unser Lager ist das Herzstück des Unternehmens. Im neuen Logistikzentrum steckt alles, was wir an Kundenorientierung, Technologie, Service, Kompetenz und Innovation leisten können“. Entstanden ist – und das ohne hochzustapeln – ein Hightech-Logistiklager, das mit seinem automatischen Kleinteilelager im Bodenseeraum einzigartig ist.
Das neue automatische Kleinteilelager findet mit einer Grundfläche von nur 350 Quadratmetern das Auslangen, 3500 Quadratmeter an Lagerflächen sind dadurch frei geworden – die allerdings weitgehend schon wieder belegt sind. Im automatischen Lager liegen 26.000 verschiedene Artikel, das entspricht insgesamt 550.000 Einzelteilen, die von 13 Robotern in 11.700 Boxen bewegt werden – von der Badezimmerarmatur bis zur Dichtung, ist alles in den Boxen deponiert, „ausgenommen sind nur großformatige Produkte, z. B. Badewannen“, erklärt Küng bei der Präsentation des Logistikzentrums.
Die technische Innovation bietet Kunden und Mitarbeitern ganz konkrete Vorteile. „Bestellungen sind binnen vier Stunden beim Kunden“, erklärt Küng. Dafür werden täglich 30 Lkw-Fahrten durchgeführt, ein Viertel davon bereits CO2-neutral, denn Inhaus fährt auch elektrisch. Lieferschwierigkeiten hatte der Großhändler auch in den vergangenen schwierigen Jahren nicht, erklärt Küng, man hatte immer genug Ware vorrätig, das Problem waren, wenn überhaupt, kleine Bestandteile. Das spürte Inhaus auch selbst beim Bau des Logistikzentrums, wo es zuweilen ebenfalls harzte, weil Kleinteile fehlten.
Wesentliche Entlastung
„Für die Mitarbeitenden bedeutet der Einsatz der Roboter eine wesentliche Entlastung ihrer körperlichen Arbeit und zugleich eine Erweiterung ihrer digitalen Kompetenzen. Uns ist bewusst, dass wir von den Menschen leben, die bei uns gute Arbeit machen“, erklärt der Inhaus-Geschäftsführer und nutzt die Eröffnung des Terminals auch dazu, potenzielle Mitarbeiter anzusprechen: „Wir suchen technisch interessierte Mitarbeitende, Informatiker, Elektriker und Softwareentwickler, auf sie wartet ein dynamisches Betätigungsfeld mit spannenden Aufgaben.“
Das Investment in die Logistik betrug acht Millionen Euro, weitere drei Millionen sind in die Digitalisierung und das Energiekonzept geflossen. Denn man wolle nicht nur andere zur Energiewende animieren, sondern auch mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass sich Investitionen in die Nachhaltigkeit auf jeden Fall lohnen. Es gehe nicht darum, alles zu 100 Prozent umzusetzen, oft sei man auch mit etwas weniger auf dem richtigen Weg, erklärt Küng. Inhaus jedenfalls produziert seine Energie selbst, mit dem Überschuss werden auch die E-Fahrzeuge des Unternehmens „getankt“ oder die Büroräume versorgt. VN-sca


Inhaus in Zahlen
Umsatz 94 Mill. Euro (plus 28 %)
Investitionen 2021/22 15 Mill. Euro
Warenlager gesamt 21 Mill Euro
Zentrallager Hohenems 17,5 Mill. Euro
Eigenkapital 31 Mill. Euro (Eigenkapitalquote 53 %)
Mitarbeitende 238, davon 15 Lehrlinge
Geschäftsführung Robert Küng
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