Für Generationen auf Holz gebaut

Tischler Rohstoff hat mit dem Um- und Neubau des gesamten Firmengeländes begonnen.
Hohenems Im Jänner 2022, also noch vor dem Angriff Russlands auf seinen Nachbarn Ukraine, kündigte die Tischler Rohstoff (TiRo), die Einkaufsgenossenschaft von über 250 Vorarlberger Tischler- und Zimmereibetrieben, ihr „Generationenprojekt“ in den VN an. Was danach folgte, muss nicht explizit beschrieben werden. Neben dem Leid für Millionen Ukrainer schüttelt der Krieg bis heute ganz Europa und die Wirtschaft durcheinander und hat Folgen auf den Geldbeutel vieler Menschen. Und auf Kalkulationen für Projekte. Damals rechnete die Genossenschaft mit Kosten von rund 20 Millionen Euro für das Projekt, jetzt sind es 5 Millionen mehr.
„Absicherung für Zukunft“
Nun erfolgte der Baustart für den Um- bzw. Neubau des Firmensitzes in Hohenems an der Landesstraße 190 zwischen Dornbirn und Hohenems. Im Rahmen einer kleinen Feier mit Vorstand, Aufsichtsrat, Planern, Baupartnern, Banken, Versicherungen und allen Mitarbeitenden.
Thomas Singer, geschäftsführender Vorstand, über die Bedeutung des Projekts für den Standort Vorarlberg und das Holzhandwerk: „Es geht um nicht weniger als die Versorgungs- und Preissicherheit für die Mitgliedsbetriebe und damit um eine auch strategisch notwendige Absicherung der Zukunft. Der Entschluss und der Beschluss zum Bau fallen in die Zeit vor der aktuellen Krise. An der Notwendigkeit, das schon längere Zeit baufällig gewordene Betriebsgebäude um- und neu zu bauen, hat sich nichts geändert.“
Auf dem 26.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände an der L190 wird kein Stein auf dem anderen bleiben, auch das derzeitige Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude muss weichen. Das gesamte Lager wird neu gebaut. Für Büros, Sozialräume für die Mitarbeiter und „die schönste und größte Holzausstellung des Landes“ wird ein fünfgeschossiger Holzbau mit 24 Metern Höhe direkt an der L190 entstehen, ein Leuchtturm für den Baustoff Holz.
„Technische Innovation“
Die verbauten Flächen werden in etwa die gleichen Dimensionen wie die aktuell verbauten Flächen haben, so Singer, doch wird modernste Lagertechnik Einzug halten. „Dank technischer Innovationen wie einem automatischen Flächenlager mit integriertem Zugriffssystem steigt die Lagerkapazität um 30 Prozent.“ Die brauche man auch, wie die Materialengpässe gezeigt haben. Verbesserungen erwartet er sich auch aus einer geänderten Verkehrsführung mit direkter Einfahrt. Damit werde man das derzeitigen Verkehrsaufkommen um mindestens die Hälfte reduzieren können. VN-sca

Tischler Rohstoff Fakten
Unternehmensform Genossenschaft (nach Schulze-Delitzsch) Genossenschaftsmitglieder 250 Tischler und Zimmerer
Gegründet 1939
Geschäftsführung Thomas Singer
Mitarbeiter 60
Umsatz 2022 rund 28,5 Mill. Euro
Investition 25 Millionen Euro
Kunden Tischler, Zimmerer, Privatpersonen
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