Konjunkturtief mit Auswirkungen Sieben Prozent mehr Arbeitslose

Markt / 01.06.2023 • 11:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
<p class="caption">Die AMS-Berater müssen wieder mehr Klienten beraten. Auch die Zahl der Angebote ist in diesem Monat zurückgegangen. <span class="copyright">FA</span></p>

Die AMS-Berater müssen wieder mehr Klienten beraten. Auch die Zahl der Angebote ist in diesem Monat zurückgegangen. FA

Lichtblick: Zahl der Langzeitarbeitslosen ist auch im vergangen Monat weiter zurückgegangen.

Bregenz Das Konjunkturtief hat jetzt auch den Vorarlberger Arbeitsmarkt erreicht. “Die geringere wirtschaftliche Dynamik ist angekommen”, informiert AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vorjahr um 597 Personen oder sieben Prozent angestiegen.

Ein Grund dafür: Seit 21. April 2023 haben Ukrainerinnen und Ukrainer mit einer Aufenthaltskarte freien Arbeitsmarktzugang. “Bis Ende Mai wurden 155 vertriebene Personen arbeitslos beim AMS registriert”, analysiert Bereuter den doch deutlichen Anstieg von 594 Personen oder 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer.

Keine abgeschlossene Ausbildung

Insbesondere das niedrige Qualifikationsniveau, 63 Prozent haben keine abgeschlossene Ausbildung sowie geringe Sprachkenntnisse, senken die Arbeitsmarktchancen. “Wir werden die Integrationsbemühung für diese Personengruppe ausbauen und damit die Beschäftigungschancen erhöhen”, informiert der AMS-Chef. So werde beispielsweise das AMS Sprachkompetenzzentrum mit Juni 2023 um 260 Plätze ausgeweitet, und mit dem neuen Beschäftigungsprojekt “Work1st” wurden 100 temporäre Arbeitsplatze von AMS und Land geschaffen. Lichtblick: “Die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Personen hat sich auf 1459 Personen reduziert (minus 22,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und ist gegenüber dem Vormonat um 64 zurückgegangen”, freut sich Bereuter über die Entwicklung bei dieser Personengruppe.

Weniger Stellenangebote

Ende Mai 2023 waren 9157 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Zuwachs von 597 Personen oder 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 774 Personen (60,2 Prozent) mit einem Berufswunsch im Gastgewerbe konnten eine Einstellzusage für die kommenden Wochen vorweisen. Mit 5343 offenen Stellen reduzierte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 194 Stellen oder 3,5 Prozent. Im Mai standen 315 offene Lehrstellen 173 Lehrstellensuchenden gegenüber.

<p class="caption">AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter: Im Sprachkompetenzzentrum werden Plätze kräftig aufgestockt.<span class="copyright"> FA</span></p>

AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter: Im Sprachkompetenzzentrum werden Plätze kräftig aufgestockt. FA

Über alle Altersgruppen hinweg gab es einen Anstieg bei den Männern in Höhe von 550 gegenüber dem Vorjahr (+12,6 Prozent). Der Zuwachs bei den ausländischen Arbeitssuchenden verteilt sich zu einem Drittel auf Frauen (+191 oder +12,2 Prozent) und zwei Drittel auf Männer (+403 oder 25,0 Prozent).