Kika: Grünes Licht für den Sanierungsplan, Dornbirn bleibt offen

Mitarbeiterversammlungen: Infos von AK und GPA beruhigen Mitarbeiter – Gläubigerausschuss stimmt Sanierungsplan zu.
Dornbirn, St. Pölten Gute Nachrichten für die Mitarbeiter von Kika in Dornbirn. Volker Leitner, Insolvenzverwalter bei Kika und Leiner, hat bereits am Mittwoch die erste Sitzung des Gläubigerausschusses durchgeführt und kann grünes Licht geben: Das bereits ausgearbeitete Fortführungskonzept wird mit Zustimmung des Gläubigerausschusses fortgeführt.
Leitner: „Die Finanzierung der Fortführung ist anhand eines Liquiditätsplanes nachvollziehbar dargelegt.“ Das heißt für Dornbirn, eine der erfolgreich- bzw. ertragreichsten Filialen des schrumpfenden Konzerns, dass die Tore bis auf weiteres offen bleiben.

Im Rahmen des Fortbetriebs sei vorgesehen, dass sämtliche bestehenden Aufträge erfüllt werden, wobei allfällige Anzahlungen angerechnet werden, informiert Leitner. Auch die vorhandenen werden eingelöst, so der St. Pöltner Anwalt. Dies sei aufgrund der Unterstützung des Gesellschafters möglich. Der neue Eigentümer hat – wie in den VN bereits berichtet – auf einem Anderkonto (Geld von einer der weiteren Gesellschaften) eine Sicherheit für die Einlösung von Gutscheinen von Eigentümer Hermann Wieser erlegt. Über dieses Konto ist ausschließlich der Insolvenzverwalter verfügungsberechtigt. Daher ist es nicht notwendig, dass Gutscheininhaber Forderungen bei Gericht im Sanierungsverfahren anmelden. Dadurch können auch die sonst von diesen Gläubigern zu tragenden Kosten der Anmeldegebühren vermieden werden.
Im Gläubigerausschuss wurde auch beschlossen, sämtliche Aufträge von Kunden im Zuge der Fortführung zu erfüllen, sodass eine Forderungsanmeldung von allfälligen Anzahlungen für bereits erteilte Aufträge ebenfalls im Sanierungsverfahren nicht notwendig ist. Leitner: „Ein großer Teil der Lieferanten ist durch Eigentumsvorbehalte abgesichert.“ Er ersuche deshalb auch diese Gläubiger, von Forderungsanmeldungen bei Gericht im Sanierungsverfahren abzusehen. Wie es mit dem Abverkauf in den Filialen, die geschlossen werden sollen, weitergehe, werde noch bekannt gegeben.

Der Sanierungsplan, der unter anderem definiert, welche Filialen offen bleiben, wurde bei der Gläubigerversammlung angenommen. Dornbirn wird vorderhand also weitergeführt. VN
Die Dienstnehmer werden bereits vom Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer betreut, stellt Leitner fest: Auf Betriebsversammlungen, wie sie heute auch in Dornbirn stattgefunden haben, seien die Dienstnehmer eingehend informiert und beraten worden. Arbeiterkammer-Präsident Bernhard Heinzle hat die Arbeitnehmerinformation zu Chefsache erklärt und war bei den Mitarbeiterversammlungen vor Ort: “Wir konnten die Mitarbeiter aufklären über ihre Ansprüche und sie beruhigen.”
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Die Mitarbeiter in Dornbirn seien sehr loyal zu ihrem Betrieb berichtet er, doch die Sorgen, wie es weitergehe, seien groß. Man habe auch die Sorge vieler Mitarbeiter um ihre finanzielle Zukunft registriert. Die Arbeiterkammer stehe den Mitarbeitern in dieser schweren Zeit zur Seite, versichert er. Die GPA, vertreten durch Geschäftsführer Marcel Gilly, habe speziell für die Mitarbeiter eine Homepage eingerichtet, in welcher die wichtigsten Informationen zusammengefasst seien, dort können die Mitarbeiter auch Fragen stellen. Das alles sei österreichweit koordiniert, informiert der AK-Präsident weiter, der sich erleichtert zeigt, dass der Sanierungsplan vom Gläubigerausschuss abgesegnet wurde. Unter den Gläubigern sind neben der Republik und Lieferanten auch Vorarlberger Firmen.