Ein „Momentle“ ungestört sein

Katharina Schorm hat einen Raum geschaffen, um Beruf, Hobby oder Auszeit nachzugehen.
Dornbirn „Es ist eine Wohltat, sich einmal in Ruhe hinzusetzen, ein Buch zu lesen und einen Kaffee zu trinken“, weiß Katharina Schorm (42) aus eigener Erfahrung. Die Mutter zweier Söhne weiß aber auch, dass das im Alltag oft gar nicht so leicht zu realisieren ist. „Während Corona war es mit Home-Schooling und Home-Office besonders herausfordernd. Es gab zu Hause quasi nie Ruhe und die Möglichkeit, sich zurückzulehnen, und wenn, dann räumt man zuerst noch auf, bevor man etwas für sich selbst tut. Das geht vielen Frauen so.“
Ein Wohlfühlort
Angesichts ihrer eigenen Erfahrungen reifte auch ihre Geschäftsidee. Bei einem Unternehmertreff kam sie ins Gespräch mit einer Frau, die eine Räumlichkeit in der Dornbirner Moosmahdstraße zu vermieten hatte. Der erste Besuch vor Ort brachte die Erkenntnis: Es tut so gut, hier zu sein.
Nun gibt es das „Momentle“. Ein Raum für Frauen, die ungestört einer Tätigkeit nachgehen wollen, sei es um eine Videokonferenz abzuhalten, um auf eine Prüfung zu lernen, um ein Bild zu malen oder ein Buch zu lesen. „Das klingt vielleicht banal, und man kann das auch zuhause machen, aber dort hat man einfach die totale Ungestörtheit nicht“, sagt Schorm. Zielgruppe seien Frauen, aber natürlich werde das „Momentle“ auch an Männer vermietet.
„Insgesamt bietet der Raum viele Möglichkeiten. Für den Yoga-Kurs in kleiner Runde genauso wie für eine Taschenparty. Oder jemand möchte sich ein berufliches Standbein aufbauen, aber dafür noch keine Räumlichkeit fix anmieten. Man kann den Raum ab zwei Stunden mieten oder auch für den ganzen Tag. Es gibt eine Küche, WLAN, und der Raum ist außerdem elektrosmog-neutralisiert“, betont die gelernte Versicherungskauffrau, die selbst vor Ort Access-Bar-Behandlungen anbietet. Das ist eine Therapieform, die mittels Berührungen am Kopf verschiedene Blockaden lösen kann.
Gelebte Selbstfürsorge
Schorm hofft nun, dass das „Momentle“ es vielen ermöglicht, ihrem Beruf, ihrem Hobby oder einfach ihrer Auszeit nachzugehen. „Viele haben beim Nichtstun erst einmal ein schlechtes Gewissen, aber es ist wichtig, einen Raum für sich selbst zu schaffen und einmal herunterzufahren, Selbstfürsorge zu betreiben. So kommt man wieder gut ins Gleichgewicht.“ VN-reh
