Montfort Kunststoff: Gang zum Konkursgericht

Pandemiebekämpfung, hohe Volatilität der Märkte und massiver Umsatzeinbruch als Ursachen.
Koblach Die vor mehr als 20 Jahren in dieser Rechtsform gegründete Montfort Kunststofftechnik GmbH in Koblach muss den Gang vor das Konkursgericht antreten. Über diese “schwere Entscheidung” informiert der geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter Martin Schmid. Die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens wurden am Dienstagvormittag in einer Betriebsversammlung darüber in Kenntnis gesetzt.
Gespräche mit Investoren
Alle bisherigen Bemühungen, das Unternehmen im Rahmen eines möglichen Sanierungsverfahrens weiterzuführen, seien gescheitert, so Schmid. Denn jene voneinander unabhängigen Investoren aus Vorarlberg und Österreich, mit denen man teils vielversprechende Vorgespräche für die Rettung und Weiterführung geführt habe, seien für diese Lösung nicht zu gewinnen gewesen. “Wir hoffen aber und arbeiten daran, dass diese Gespräche mit dem Masseverwalter im Konkursverfahren weitergeführt werden und es eine Zukunft in einer neuen Gesellschaft gibt”, so Schmid. Wie es mit dem Standort samt Belegschaft und dem Firmennamen konkret weitergehe, könne man ab dem Zeitpunkt der Konkurseröffnung allerdings nicht mehr direkt beeinflussen.

Der Dornbirner Rechtsanwalt Tobias Gisinger erklärte als Schuldnervertreter, dass man derzeit mit Hochdruck daran arbeite, dass das Unternehmen im Rahmen einer neuen Firma weitergeführt werden könne. “Das wäre die beste Lösung für die Belegschaft, die Kundinnen und Kunden sowie die Gläubiger in dem Verfahren”, so Gisinger. Vor allem der Interessent aus Vorarlberg sei unverändert und nachhaltig an einer Fortführung in einer neuen Firma interessiert.

Massiver Umsatzeinbruch
Schmid begründet die Notwendigkeit des Konkursantrages mit einem massiven Umsatzeinbruch, der sich in den vergangenen Monaten noch verstärkt habe. Angefangen habe die negative Tendenz mit dem Konkurs des Tochterunternehmens Montrow GmbH vor nicht ganz zwei Jahren. Dazu sei die Kombination mit den wirtschaftlichen Verwerfungen während der Pandemiebekämpfung gekommen, wo sich herausgestellt habe, dass für das Unternehmen aufgrund der massiven Volatilität in den Märkten gar nichts mehr planbar ist. Und schließlich habe es auch noch diverse personelle Veränderungen in der Belegschaft gegeben.
Betriebskosten gestiegen
“Die vergangenen Jahre haben uns viel wirtschaftlichen “Speck” gekostet. Nicht zuletzt die um 250 Prozent gestiegenen Betriebs- und Energiekosten haben ihren Beitrag dazu geleistet. In so einer Situation ist es irgendwann nicht mehr möglich, einen Finanzplan und eine positive Zukunftsprognose aufzustellen”, so Schmid. Deshalb habe Montfort Kunststofftechnik in der bestehenden Form keine Zukunft. Das Unternehmen verfügt über Vermögensgegenstände in Höhe von etwa 388.000 Euro, denen Verbindlichkeiten von etwa 743.000 Euro gegenüberstehen.