Wie die Landesbank das erste Halbjahr gemeistert hat

Solides Ergebnis vor Steuern erwirtschaftet: 47,7 Mill. Euro.
Bregenz Die Hypo Vorarlberg hat inmitten eines herausfordernden Umfelds im ersten Halbjahr 2023 erfolgreich gewirtschaftet: Mit einem Ergebnis nach International Financial Reporting Standards (IFRS) vor Steuern von 47,7 Millionen Euro fiel die Bilanz zum Stichtag 30. Juni 2023 solide aus, berichtet das Finanzinstitut. Im ersten Halbjahr 2022 sah das noch anders aus: Die Landesbank erwirtschaftete damals ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 71,87 Millionen Euro. Die Bilanzsumme im ersten Halbjahr 2023 im Konzern belief sich auf rund 15,4 Mrd. Euro (plus 0,8 %).

Bilanzpräsentation 2022 im Frühjahr 2023 (v. l.): Vorstand Wilfried Amann, Vorstandssvorsitzender Michel Haller und Vorstand Philipp Hämmerle. FA
Während die Kreditnachfrage im Firmenkundenbereich gestiegen ist, ist die Situation in der privaten Wohnbaufinanzierung herausfordernd. Aufgrund der seit Sommer 2022 gültigen Verordnung (KIM-V) haben sich die Möglichkeiten der Kreditvergabe reduziert, dazu kommen steigende Zinsen und ein generell unsicheres Umfeld. Aus heutiger Sicht werden die Risikokosten im Konzern allerdings niedrig bleiben, für das zweite Halbjahr 2023 werde jedoch ein Anstieg bei den Insolvenzen von Unternehmen erwartet. Das Kreditportfolio sei breit diversifiziert und keinen wesentlichen Klumpenrisiken ausgesetzt. Der Vorstand gehe deswegen davon aus, dass das Geschäftsjahr 2023 gut gemeistert werden kann.
Im Detail Das Gesamtvolumen der Darlehen und Kredite stieg im ersten Halbjahr 2023 weiter an, was hauptsächlich auf die höhere Kreditnachfrage im Firmenkundenbereich zurückzuführen war. So legte das Zinsergebnis bei der Hypo Vorarlberg gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 deutlich zu und
betrug EUR 115,7 Mill. (30. Juni 2022: EUR 79,1 Mill.), auch das Provisionsergebnis war eine stabile Säule für die Geschäftsentwicklung und betrug EUR 17,9 Mill. (30. Juni 2022: 17,8 Mill.). Allerdings waren auf der anderen Seite auch die Kosten im Steigen: So waren die Personal- und Sachaufwendungen spürbar höher als im Vorjahr. Die gesamten Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf EUR 60,3 Mill., was einem Anstieg von 10 % entspricht (30. Juni 2022: EUR 54,8 Mill.).
Solide Eigenmittelausstattung Für die Herausforderungen der Zukunft ist die Hypo Vorarlberg gut gerüstet: So ist die Eigenkapitalsituation nach wie vor stabil. Die gesamten Eigenmittel des Hypo-Vorarlberg-Konzerns betrugen zum 30. Juni 2023 rund EUR 1,7 Mrd. Die gesamte Eigenmittelquote lag bei 18,79 %, die
harte Kernkapitalquote (CET1) bei 15,65 %. Damit liegen die Eigenmittel deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis. Neben einer soliden Eigenkapitalausstattung verfügt die Hypo Vorarlberg über ausreichende Liquiditätsreserven und eine diversifizierte Fundingstruktur.
Ausblick Das Zinsgeschäft wird für das Gesamtjahr weiterhin eine stabile Säule der Ertragsentwicklung des Konzerns sein, und auch das Provisionsergebnis wird einen wichtigen Beitrag zum Ergebnis leisten. Die Auswirkungen des anhaltenden Kriegs in der Ukraine sowie von Faktoren wie Preisteigerungen, Risiken in der Energieversorgung und der hohen Inflation auf die Ergebnisentwicklung des Hypo-Vorarlberg-Konzerns können aus heutiger Sicht allerdings nur schwer eingeschätzt werden.