Smartphone auf vier Rädern: So sieht die Mobilität der Zukunft aus

Markt / 07.11.2023 • 16:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Smartphone auf vier Rädern: So sieht die Mobilität der Zukunft aus
Die Mobilität der Zukunft war das zentrale Thema des Bodensee Summit digital. VN/Plesch, Canva

Beim Bodensee Summit digital in der Fachhochschule Vorarlberg berichteten Experten über aktuelle Entwicklungen.

Darum geht’s:

  • Das Auto der Zukunft wird wie ein Smartphone auf vier Rädern funktionieren.
  • Elektro- und CO₂-neutrale Antriebe werden immer wichtiger, nicht nur im Automobilbereich.
  • Automatisiertes und vernetztes Fahren sowie Elektrifizierung sind Schlüsselthemen.

Dornbirn Wie sehen die Mobilität und das Fahrzeug der Zukunft aus? Diese Fragen standen im Zentrum des diesjährigen Bodensee Summit digital in der Fachhochschule Vorarlberg. Also ging es für gut 120 Teilnehmende am Dienstag zurück in den Hörsaal. Die Prognosen lassen aufhorchen.

Alexander Basler von der HTWG Hochschule Konstanz und Gerhard Gumpoltsberger von der ZF Friedrichshafen AG zeichneten das Bild vom Smartphone auf vier Rädern. „Wir haben heutzutage kein Produkt mehr, mit dem wir rein mechanisch unterwegs sind”, berichtet Gumpoltsberger. Stattdessen wird die Digitalisierung weiter vorangetrieben.

Die drei Redner beim Bodensee Summit (v.l.): Johannes Rhomberg, Alexander Basler und Gerhard Gumpoltsberger. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Die drei Redner beim Bodensee Summit (v.l.): Johannes Rhomberg, Alexander Basler und Gerhard Gumpoltsberger. VN/Plesch

Software wird immer wichtiger

Das Auto wird zunehmend über Software gesteuert, die sich im Idealfall auch noch ständig updatet – wie ein Laptop oder das Smartphone eben. „Du stellst dein Auto abends in die Garage und wenn du morgens wieder einsteigst, hat es neue Funktionen.” Das Fahrzeug verändert sich über seine Lebenszeit. Dabei gehe es aber nicht um die Fahrzeuge in zwei Jahren, sondern vielleicht in zehn, ordnet Gumpoltsberger ein. Schließlich ändere sich auch die gesamte Architektur der Fahrzeuge.

Rund 120 Teilnehmende waren in den Hörsaal in der FH Vorarlberg gekommen. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Rund 120 Teilnehmende waren in den Hörsaal in der FH Vorarlberg gekommen. VN/Plesch

Das zweite große Thema ist automatisiertes und vernetztes Fahren. „Es ist technisch möglich, es wird kommen, die Frage ist nur, wann”, sagt der Chef für Innovationsprojekte bei ZF. Es gebe sechs unterschiedliche Level und derzeit befinden wir uns etwa auf der Hälfte der Entwicklung, erklärt Basler. Level null ist bereits Geschichte, als der Lenkende die komplette Verantwortung hatte. Level sechs ist noch Zukunftsmusik. Dann braucht es gar keinen Fahrenden mehr.

Smartphone auf vier Rädern: So sieht die Mobilität der Zukunft aus
So beschreibt beispielsweise BMW die verschiedenen Level des autonomen Fahrens. BMW

Elektrifizierung in verschiedenen Bereichen

Als Drittes spielen natürlich die Elektrifizierung und CO₂-neutrale Antriebe eine entscheidende Rolle. Zum Vergleich zeigt Basler auf: Während die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland vor gut zehn Jahren noch zur Hälfte Diesel und zur Hälfte Benziner waren, sind heute bereits 50 Prozent Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge. Auch hier ist die Entwicklung rasant, was Art, Form und Laufzeit der Batterien angeht. Die Vision sind Fahrzeuge, die frei von CO₂-Emissionen sind.

Gerhard Gumpoltsberger stellte die Entwicklungen bei ZF vor. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Gerhard Gumpoltsberger stellte die Entwicklungen bei ZF vor. VN/Plesch

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Bodensee Summit digital

Die Konferenz fand heuer zum fünften Mal statt und nach zwei Jahren digital erstmals wieder in Präsenz. 120 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein waren dabei. Einleitende Worte über die Herausforderung der Mobilität und welche Meilensteine in Vorarlberg bereits erreicht wurden, sprach Landtagspräsident Harald Sonderegger.

Doch nicht nur im Automobilbereich. Auch beim schweren Baustellengerät schreitet die Elektrifizierung voran, wie Johannes Rhomberg vom Liebherr-Werk Nenzing aufzeigt. Liebherr hat bereits mehrere elektrisch angetriebene Bagger, Bohrgeräte und Kräne in seinem Sortiment. Im Sommer 2019 schaffte es das Unternehmen gar, die Baustelle an der Autobahn Anschlussstelle Bürs komplett emissionsfrei abzuwickeln.

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Letztlich geht es bei der Mobilität der Zukunft neben der Digitalisierung also auch um Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, aber beispielsweise auch um die Sicherheit im Straßenverkehr. Alexander Basler sagt: „Ich glaube, so groß wie jetzt war der Wandel noch nie.”