Anastassia Lauterbach über KI: “Wir stehen noch am Anfang”

Markt / 16.11.2023 • 18:37 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Anastassia Lauterbach ist  internationale Aufsichtsrätin, Technologie-Unternehmerin und Expertin in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Cybersecurity.<span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Anastassia Lauterbach ist internationale Aufsichtsrätin, Technologie-Unternehmerin und Expertin in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Cybersecurity.VN/Rhomberg

Warum KI und Cybersicherheit Hand in Hand gehen, erklärt Managerin und Unternehmerin Anastassia Lauterbach.

Bregenz Roboter, Automaten und intelligente Computer stellen zunehmend die traditionellen Industrieprozesse, manche meinen sogar die menschliche Arbeit an sich infrage. Bei diesem hoffnungs- und angstbesetzten Thema bewegt sich Anastassia Lauterbach auf dem nüchternen Boden der Realität und kümmert sich um die Übersetzung der neuen Ideen in die konkrete Praxis. Die Managerin, Unternehmerin und Multi-Aufsichtsrätin ist zwischen Europa, Asien und Amerika unterwegs und in Branchen von Telekommunikation über Tourismus bis Finance aktiv. Sie berät KI- und Cybersecurity-Unternehmen sowie Investmentfonds und Analysehäuser. Beim 40. Wirtschaftsforum erklärte die promovierte Sprachwissenschaftlerin und Psychologin, die fünf Sprachen beherrscht, warum wir uns mit Künstlicher Intelligenz (KI) befassen müssen und wie KI und Cybersicherheit zusammenhängen.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Lauterbach vergleicht den Moment der Einführung von ChatGPT im November 2022 mit der Entstehung des Mosaik-Browsers in den 90er-Jahren, der den Zugang zum Internet für alle erleichterte, obwohl dieses schon vorher existierte. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Lauterbach vergleicht den Moment der Einführung von ChatGPT im November 2022 mit der Entstehung des Mosaik-Browsers in den 90er-Jahren, der den Zugang zum Internet für alle erleichterte, obwohl dieses schon vorher existierte. VN/Rhomberg
 Anastasia Lauterbach war Speakerin beim 40. Wirtschaftsforum in Bregenz.<span class="copyright"> VN/Rhomberg</span>
Anastasia Lauterbach war Speakerin beim 40. Wirtschaftsforum in Bregenz. VN/Rhomberg

Angriffsfläche minimieren

Denn die rasanten technologischen Fortschritte bringen nicht nur große Chancen für Wirtschaft und Verbraucher, sondern auch Risiken für Unternehmen und Staaten. Stichwort: Industriespionage. Nicht nur der individuelle Datenschutz muss geregelt werden, sondern auch die Sicherheit komplexer Infrastrukturen, sei es im Verkehrswesen oder im Gesundheitssektor. “Unternehmen sollten beginnen, in digitalen Vermögenswerten zu denken und ihre Datenbestände zu überprüfen. Es ist wichtig zu analysieren, welche Datensätze wirklich benötigt werden, um die Angriffsfläche zu verringern”, plädiert die KI-Expertin, die außerdem den Einsatz von Scannern empfiehlt, um Schwachstellen in IT-Systemen zu identifizieren. “Hier sollte der Fokus auch auf die Inventur digitaler Vermögenswerte erweitert werden. Mit der Weiterentwicklung der Technologie werden in den nächsten drei bis vier Jahren mehr Lösungen für die Inventur digitaler Vermögenswerte erwartet”, prognostiziert die Professorin. Information und Transparenz seien entscheidend, und Unternehmen sollten Wissen und Erfahrungen mit der Community teilen, um gemeinsam von den Herausforderungen und Entwicklungen zu lernen.

Unternehmen sollten Wissen und Erfahrungen miteinander teilen, um voneinander zu lernen, sagt Anastassia Lauterbach.  <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Unternehmen sollten Wissen und Erfahrungen miteinander teilen, um voneinander zu lernen, sagt Anastassia Lauterbach.  VN/Rhomberg

Spätestens mit der Einführung von ChatGPT im November 2022 wurde KI massentauglich. Die Angst, dass durch zunehmende Digitalisierung Arbeitsplätze verloren gehen, sieht Lauterbach nicht. “Man muss nicht Angst um seinen Job haben. Aber man muss verstehen, dass Jobs verändert werden. KI wird Bestandteil von jedem Job sein”, ist sich die 51-Jährige sicher. Der Mensch müsse aber auch geschult werden, gute Fragen zu stellen und die KI zu dirigieren. Die Durchdringung von KI wird laut Lauterbach in Zukunft weiter zunehmen. Sie vergleicht den Moment der Einführung von ChatGPT im November 2022 mit der Entstehung des Mosaik-Browsers in den 90er-Jahren, der den Zugang zum Internet für alle erleichterte, obwohl dieses schon vorher existierte. “Dieser Vergleich zeigt, dass wir uns noch ganz am Anfang der KI-Entwicklung befinden.”

Zur Person

Dr. Anastassia Lauterbach

ist internationale Aufsichtsrätin, Technologie-Unternehmerin und Expertin in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Cybersecurity.

Geboren 21. Juni 1972 in Russland

Ausbildung Studium der Linguistik, Slawistik und Psychologie an der Staatlichen Universität Lomonossow in Moskau und an der Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, wo sie 1997 promovierte. 

Laufbahn Zu ihren Management-Stationen zählen Firmen wie unter anderem die Deutsche Telekom, Qualcomm, Wirecard, T-Mobile, Daimler Chrysler, McKinsey oder die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft.

Familie verheiratet, eine Tochter

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.