Martin Luger setzt auf Merino anstatt auf den Ruhestand

Markt / 19.11.2023 • 16:02 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Martin Luger verkauft erfolgreich Merino-Funktionswäsche. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Martin Luger verkauft erfolgreich Merino-Funktionswäsche. vn/paulitsch

Dornbirner mit Unternehmen europaweit erfolgreich. Nun folgen neue Produkte im Sortiment.

Dornbirn Merinowolle vereint mehrere Vorteile. Sie nimmt die Feuchtigkeit auf und lässt sie verdunsten. Martin Luger (69) hat sein Berufsleben lang in der Textilindustrie gearbeitet. Als die Pension anstand, entschied er sich aber gegen den Ruhestand und für die Gründung seiner Firma Merino & More. Seither verkauft der Dornbirner Funktionswäsche aus Merinowolle und setzt bei der Produktion auf die Kombination zweier Schichten – neben Merino ist das die Textilfaser Polypropylen.

Merinowolle vereint mehrere positive Eigenschaften. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Merinowolle vereint mehrere positive Eigenschaften. vn/paulitsch

Zum Sortiment zählen Funktionsshirts mit Kurz- oder Langarm sowie Funktionshosen in zwei Längen – für Damen und Herren. Neu dazu gekommen sind nun auch Skisocken. „Die Wandersocken gibt es ab Jänner“, so Luger.

80 Prozent im Winter

Dass er in der Pension unternehmerisch tätig ist, sieht er dabei ganz pragmatisch. „80 Prozent des Geschäfts passiert im Winterhalbjahr. Allein 50 Prozent im Dezember und Jänner. Somit habe ich im Sommer genügend Zeit, um zu verreisen oder in die Berge zu gehen.“

Martin Luger in seinem Lager in Dornbirn. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Martin Luger in seinem Lager in Dornbirn. vn/paulitsch

Ab September wird das Lager im Dornbirner Steinebach gefüllt. Produziert wird mit Garn des Harder Unternehmens Schoeller in Polen. Wichtig ist Luger dabei der Tierschutz. „Unsere Merinowolle ist muelsing-frei. Das bedeutet, die Schafe sind keinem Leid ausgesetzt.“

Stationär und online

Verkauft werden die Produkte über Sportgeschäfte, über Amazon sowie seit Neuestem auch über den eigenen Onlineshop. Das Verhältnis stationär zu online sei mittlerweile 50:50. „Während Corona war der Onlinebereich etwas stärker, das hat sich nun ausgeglichen“, erklärt der 69-Jährige.

Verkauft werden die Produkte online und stationär in Geschäften. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Verkauft werden die Produkte online und stationär in Geschäften. vn/paulitsch

Der größte Kunde in Vorarlberg ist Intersport Fischer. Österreichweit findet man Merino & More etwa in den Flagship-Stores von Gigasport. Amazon wiederum biete die Möglichkeit, europaweit zu verkaufen. So werden seine Produkte mittlerweile nach Deutschland, Italien, Großbritannien oder Frankreich verkauft.

Ohne kommerziellen Druck

Druck verspürt er aber nicht. „Ich muss nicht mehr Umsatz machen.“ Die Freude steht bei Luger im Vordergrund. So besucht er auch gerne die Verkäufer in den Geschäften vor Ort, bietet Schulungen an und hat ein offenes Ohr. Sein Geschäft führt er als Ein-Mann-Betrieb, setzt aber auf die Kompetenz von externen Dienstleistern im Bereich Marketing oder Buchhaltung.

Schwarz für Herren, grau für Damen. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Schwarz für Herren, grau für Damen. vn/paulitsch

Sortiment klein halten

Das kleine Sortiment möchte er in der Form beibehalten. „Ich habe Anfragen, doch T-Shirts oder Poloshirts für den Sommer zu produzieren, aber hier gibt es einen brutalen Wettbewerb.“ Auch Modetrends liegen ihm fern. „Für mich kommt es nicht auf die Farbe, sondern rein auf die Funktion an.“

80 Prozent seiner Arbeitszeit investiert Luger im Winter. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
80 Prozent seiner Arbeitszeit investiert Luger im Winter. vn/paulitsch

15.000 Stück im Jahr

Der Erfolg gibt ihm recht. Mittlerweile liegen die verkauften Stückzahlen bei rund 15.000 im Jahr.

Dabei sind die Kunden längst nicht mehr nur noch Sportler. Auch der Arbeitsbereich werde wichtiger. „Gerade für Menschen, die im Freien arbeiten, ist Merinowäsche eine gute Alternative.“

Den Schritt in die Selbstständigkeit hat er nie bereut. „Ich mache das noch, solange es mir gefällt und aktuell macht es unglaublich viel Spaß.“