„Es ist immer dankbar, die Bad Boys zu spielen“

Michael Steinocher verkörpert in seinem neuen Film „Planet Ottakring“ einen Gauner.
Wien. (lh) Während er derzeit in den Wiederholungen der Staffeln eins und zwei der „CopStories“ auf den ORF-Bildschirmen zu sehen ist und an Staffel vier dreht, präsentiert sich Michael Steinocher, 32-jähriger Darsteller des „jungen, wilden“ Inspektors Sylvester Thaler, in unseren Kinos ab 14. August auf der anderen Seite des Gesetzes. In „Planet Ottakring“ mimt er den kleinen Gauner namens Sammy.
In der TV-Serie wie im Film gibt es genug Action. Für den Motorradfahrer Michael Steinocher war aber im Leben bisher ebenfalls genug los. Vom letzten Unfall auf der Nordbrücke sieht man noch zahlreiche Narben. Dem Vernehmen nach konnten Sie nur durch eine Notoperation gerettet werden.
steinocher: Meiner Mutter haben die Ärzte jedenfalls gesagt, sie wüssten nicht, ob ich noch einmal aufwachen würde. Ich hatte zu viel Blut verloren, und sie mussten mir die Milz rausoperieren. Nie vergessen werde ich diese Überschläge auf dem Boden, nachdem ich von der Maschine gefallen war.
Ihr jetziger Kinofilm spielt fast nur in Ottakring. Wie sind Sie als Floridsdorfer damit zurechtgekommen?
steinocher: Bestens. Denn: Ich hatte mich seinerzeit, als ich in Ebensee „In drei Tagen bist du tot“ drehte, mit Daniel Prochaska, dem Sohn des Regisseurs Andreas Prochaska, angefreundet. Mit dem bin ich ein paar Mal nach Wien gefahren, und als er mir erzählte, dass neben ihm in Ottakring eine Wohnung frei geworden war, zog ich hin. Ein Jahr lang war dort nur Party. Ich lebe jetzt wieder in Floridsdorf, doch von den Filmschauplätzen kannte ich jeden Winkel.
Der Bursche Sammy ist kein wirklich Böser, aber doch ein Kontrastprogramm zu Sylvester Thaler. Für Sie eine angenehme Abwechslung?
steinocher: Es ist immer dankbar, die Bad Boys zu spielen, weil sie sich an keine Regeln halten müssen. Doch Sammy ist ja eh nur ein Soft-Krimineller.
Ihre erste Rolle haben Sie mit 13 in der TV-Serie „Die Knickerbocker-Bande“ bekommen. Wollten Sie immer schon zur Schauspielerei?
steinocher: Gar nicht. Straßenbahnfahrer, Maurer, Dachdecker, Pilot – solche Sachen habe ich mir überlegt. Doch meine Schwester war ein Fan der „Knickerbocker-Bande“. Als es dort ein Casting gab, wollte sie hin. Ich ging mit. Aber sie nahmen mich, nicht sie. Nach drei Castings hatte ich die Rolle des Axel. Meine Schwester war fair, sie hat es mir nie nachgetragen.Ähnlich lief mein erstes Theaterengagement. Ich ging mit einem Kollegen zu einem Vorsprechen ins Theater der Jugend. „Wenn ich schon da bin“, fragte ich den dortigen Chef, „darf ich auch vorsprechen?“ Und ich bekam einen Vertrag.
Noch ein paar Worte zu den „CopStories“. Wie geht es mit Inspektor Thaler weiter?
steinocher: Er wird gezwungen, erwachsener zu werden, weil ihm sehr viel passiert. In Staffel vier tauchen sogar Geister seiner Vergangenheit auf. Er hat es nicht mehr ganz so lustig wie in den vorherigen Staffeln eins und zwei.
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