Ewig jung wirkende Iris Berben wird 65 Jahre alt

Die deutsche Schauspielerin hat bereits mehr als 100 Filme gedreht.
berlin. Ob Vietnam oder Südafrika, als Bertha Krupp, Cosima Wagner oder wie in ihrem neuen Fernsehfilm als schlittschuhlaufende deutsche Kanzlerin in die „Eisläuferin“ – für Film und Fernsehen ist Iris Berben um den Globus gereist und in Dutzende Rollen geschlüpft. Berben, die heute 65 Jahre alt wird, hat eine ungewöhnliche Karriere.
Im Avantgarde-Kino gestartet
Berben startete als Schauspielerin im Avantgarde-Kino Ende der 1960er. Mehr als 100 Filme hat die Tochter eines Gastronomen-Ehepaars aus Detmold gedreht, einen Bambi, den Grimme-Preis und ein Bundesverdienstkreuz bekommen.
Drei Mal flog sie von der Schule, schmiss das Abitur, dann entdeckte sie ihre Berufung und suchte als Schauspielschülerin in Hamburg den Kontakt zur Kunst- und zur Filmszene. Mit 18 debütierte sie in Rudolf Thomes „Detektive“, später folgten weitere Filmrollen, darunter in Sergio Corbuccis Italo-Western „Lasst uns töten, Compañeros!“. In den 70er-Jahren arbeitete Berben dann für das Fernsehen. Ob in den Comedy-Serien „Zwei himmlische Töchter“ mit Ingrid Steeger oder in der Reihe „Sketchup“ mit Diether Krebs – schon damals wurde Berbens Talent zur schrägen Verstellung sichtbar.
Bis dahin wurde sie nur wenig wahrgenommen. Mit „Das Erbe der Guldenburgs“ etablierte sie ihren Namen. Auch im Kino konnte sie ihren Hang zum anarchischen Humor ausleben. In Doris Dörries „Bin ich schön?“ (1998) sprach sie als frustrierte Ehefrau mit ihrem Kaschmirpullover, in „Rennschwein Rudi Rüssel“ stand sie dann mit einem echten Schwein vor der Kamera. Auch in Heinrich Breloers „Buddenbrooks“ (2008) nach Thomas Manns Roman war Berben dabei. Mit ihrem 1971 geborenen Sohn, dem Filmproduzenten Oliver Berben, und Regisseur Carlo Rola entwickelte sie ihre erfolgreichste Rolle: Als Kommissarin Rosa Roth ermittelte sie für das ZDF. Seit Rosa Roth wurde Berben immer mehr für Rollen in großen TV-Produktionen engagiert, etwa für den Dreiteiler „Die Krupps – eine deutsche Familie“ oder für Henning Mankells „Kennedys Hirn“.
Es war wohl der frühe Kontakt mit der Studentenbewegung, der Berben prägte. Aus dieser Zeit stammt ihr politisches Engagement, das sich später, beeinflusst auch durch die Beziehung zum israelischen Unternehmer Gabriel Lewy, vor allem als Sympathie für Israel äußerte.
Einzelheiten aus ihrem Privatleben hält Berben aus den Schlagzeilen. Gelegentlich zeigt sie sich mit ihrem Lebenspartner, dem Stuntman Heiko Kiesow, in der Öffentlichkeit. Eher mit Charme als genervt reagiert sie, wenn sie auf ihr Alter angesprochen wird. Ihr jugendliches Aussehen sei eine genetische Mitgift ihrer Mutter, sagte sie einmal dazu.
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