Männer gestehen mit #IHave sexuelle Übergriffe

Menschen / 24.10.2017 • 22:38 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

New York Nach Berichten von Frauen über sexuelle Übergriffe unter dem Stichwort #MeToo geben sich nun Männer im Internet als Täter zu erkennen. Sie nutzen das Schlagwort #IHave, also „Ich habe (es getan)“. US-Architekt Thomas Wall twitterte: „#MeToo ist das Symptom, #IHave ist das Heilmittel.“ Wall forderte Männer auf, ihr Fehlverhalten gegenüber Frauen öffentlich einzugestehen. Auch die US-Moderatorin Gretchen Carlson nutzte den Hashtag. Sie hatte den mittlerweile verstorbenen Chef des Nachrichtensenders Fox News, Roger Ailes, erfolgreich wegen sexueller Belästigung verklagt.

Auf Twitter und Facebook tauchten unter dem Stichwort Berichte von Männern auf, die Frauen sexuell belästigten. „Ich habe die Linie überschritten. Ich habe Vertrauen missbraucht“, schrieb ein Nutzer. „Ich werde nie den Moment vergessen, als ich einer vorbeigehenden Frau in einer Bar in den 90er-Jahren an den Po grapschte“, schrieb ein anderer. Er habe sich sofort geschämt und würde sich heute entschuldigen, wenn er könnte. Ausgelöst hatten die Diskussion im Internet die Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen US-Filmproduzent Harvey Weinstein.

Derweil kommen auch immer mehr Berichte über schwere sexuelle Belästigung im EU-Parlament ans Tageslicht. Wie das Nachrichtenportal „Politico“ am Dienstag in der Früh meldete, hätten sich bisher insgesamt 87 Frauen und Männer an das Internetportal mit solchen Vorfällen gewandt. Darunter seien beispielsweise Berichte über EU-Arbeitsverträge, die als Gegenleistung für Sex angeboten wurden. Auch seien junge Frauen zu Abendessen oder in Bars geschickt worden, um mit sexuellen Gefälligkeiten Entgegenkommen bei Gesetzestexten zu erwirken.