Abschied von einer Grande Dame

Österreich trauert um Burgschauspielerin Lotte Tobisch.
wien Die langjährige Opernballorganisatorin und Schauspielerin Lotte Tobisch ist am Samstag in Alter von 93 Jahren in Baden (NÖ) verstorben. Ihr Tod nach langer Krankheit löste große Anteilnahme aus.
Selbst in hohem Alter hatte Lotte Tobisch viel Elan versprüht. „Ich habe noch 1000 Gschäftln“, sagte die Wienerin anlässlich ihres 90. Geburtstage. So etwa war sie Präsidentin des Vereins „Künstler helfen Künstlern“, der in Baden jenes Alterswohnheim betreibt, in dem sie am Samstag verstorben ist. Mit 90 Jahren heuerte sie auch noch als Kolumnistin bei der Zeitschrift „News“ an. „Mit 90 Jahren noch einen neuen Beruf anzufangen, ist doch toll“, so die umtriebige Lady.
Tobisch war die Nachfahrin einer österreichischen k.u.k Patrizierfamilie. Ihre Leidenschaft zur Schauspielkunst führte sie nach Wien ins Konservatorium Horak. Noch bevor sie diese Ausbildung abgeschlossen hatte, schaffte sie schon den Sprung auf die Bretter des Burgtheaters.
Ihre größte Rolle spielte Tobisch allerdings in der Wiener Staatsoper: 16 turbulente Jahre lang voll mit Demonstrationen, Starrummel und Stornierungen prägte die Schauspielerin als Organisatorin den Wiener Opernball.
„Man muss es ernsthaft machen, es muss klappen, es muss in Ordnung sein. Aber ernst nehmen dürfen‘s das nicht“, erklärte Tobisch in der Rückschau. Lotte Tobisch wurde für ihr Engagement in Kunstund Kultur vielfach ausgezeichnet. Heuer erschien unter dem Titel „Auf den Punkt gebracht. Ansichten einer Lady“ das letzte Buch der Society-Lady und Schauspielerin.
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