Juan Carlos im goldenen Käfig

Der spanische Altkönig ist seit vier Monaten untergetaucht.
Madrid Vor vier Monaten, in der Nacht vom 3. auf den 4. August, verließ der Altkönig Juan Carlos seine spanische Heimat heimlich und mit unbekanntem Ziel. Zwei Wochen ließ sich das Königshaus damals Zeit, um das Geheimnis zu lüften: Der von Korruptionsvorwürfen und Justizermittlungen bedrängte Bourbone sei nach Abu Dhabi geflogen. Im Wüstenemirat hält sich der Vater von König Felipe VI. immer noch auf – vermutet man. Denn der 82-Jährige ist seit seiner „Flucht“, wie Kritiker die Nacht- und Nebelaktion nennen, wie vom Erdboden verschluckt.
Während sich aber Juan Carlos und seine Familie in Schweigen hüllen, geben Freunde des Ex-Monarchen gegenüber Medien besorgniserregende Einblicke. Der Altkönig sei tief deprimiert. In seinem goldenen Käfig im Ultraluxus-Hotel Emirates Palace sei er vor Paparazzi gut abgeschirmt, heißt es. Aber er vermisse Menschen, seine spanische Heimat und habe vor allem große Angst davor, im Ausland und allein zu sterben.
Es gibt derzeit keinen Plan für eine Rückkehr von Don Juan Carlos. Was es gibt, sind Pläne, damit er Weihnachten in Gesellschaft einer seiner beiden Töchter Elena und Cristina und einiger seiner Enkelkinder verbringt“, schreibt die spanische Zeitung „El Pais“. „El Pais“ betonte, nicht Juan Carlos, sondern das Königshaus – sprich Felipe – werde über eine eventuelle Rückkehr entscheiden. Die sei aber nicht in Sicht. Denn die Hoffnungen, die Berichten zufolge sowohl die Royals als auch die Regierung gehegt hatten, die Ausreise würde die Wogen der vielen Skandale bald glätten, erfüllten sich nicht. Im Gegenteil: Es wurden im Zusammenhang mit Juan Carlos neue Ermittlungen eröffnet.