Anderson erleichtert über Assange-Urteil
Die 53-jährige Schauspielerin hatte sich für den WikiLeaks-Gründer starkgemacht.
London Die ehemalige „Baywatch“-Darstellerin, US-Schauspielerin und Aktivistin Pamela Anderson hat erleichtert auf die Gerichtsentscheidung gegen eine Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange (49) reagiert. Es sei ein hoffnungsvoller Moment um durchzuatmen, auch wenn der Kampf noch nicht vorbei sei, schrieb die 53-Jährige beim Nachrichtendienst Twitter. Ihre in Versform gehaltenen Worte bebilderte sie mit dem Video eines „besonderen Sonnenaufgangs“ über dem Meer.
Die Schauspielerin hatte sich für den WikiLeaks-Gründer und Investigativ-Journalisten starkgemacht und mit ihren Besuchen bei ihm für Schlagzeilen gesorgt. Am Montag hatte ein Londoner Gericht die Auslieferung Assanges an die USA abgelehnt. Die Richterin begründete dies mit dem Gesundheitszustand des 49-Jährigen und der Furcht vor einem Suizid in US-Isolationshaft. Die US-Justiz wirft Julian Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Anderson setzt sich seit Längerem für das Wohlergehen von Assange ein, der sich im Jahr 2012 aus Angst vor Strafverfolgung in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet hatte. Dort brachte sie ihm unter anderem einmal eine Mahlzeit vorbei.
Kritik geäußert
Politiker, Journalistenverbände und Menschenrechtler begrüßten die Entscheidung. Sie kritisierten aber, dass die Richterin den Fall nicht als politisch motiviert einstufte. Assange würden in den USA im Fall einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft drohen. Anderson hat Julian Assange unter anderem im Mai 2019 im Gefängnis besucht. „Er verdient es nicht, in einem Hochsicherheitsgefängnis zu sein“, sagte sie damals. Es sei großartig gewesen, ihn zu sehen, doch er werde unfair behandelt und sei unschuldig.
„Es ist ein absoluter Schock, dass er nicht in der Lage ist, aus seiner Zelle zu gehen“, sagte die Schauspielerin. Sie hat sich auch in der Vergangenheit schon für Assange eingesetzt. Der WikiLeaks-Grün-
der saß im Londoner Belmarsh-Gefängnis eine 50-wöchige
Haftstrafe ab, weil er gegen Kautionsauf-
lagen verstoßen hatte.