Eine Frage der Umsetzung

Die VN fragen nach: “Was halten Sie von Eintrittstestungen nach dem Lockdown?”
schwarzach Die Verlängerung des Lockdowns bedeutet für den Veranstaltungsbereich, dass noch länger auf Oper, Theater, Konzerte und viele andere Veranstaltungen verzichtet werden muss. Danach soll der Besuch von Veranstaltungen und Hotels nur mit den sogenannten „Eintrittstests“ erlaubt sein.
Eintrittstestungen für Veranstaltungen lehnt Bernhard Amann (66) vom Kulturzentrum ProKonTra sowohl aus verfassungsrechtlichen als auch aus datenschutzrechtlichen Gründen kategorisch ab.
In den vergangenen Monaten hätten gerade die Veranstalter vorbildliche Arbeit geleistet. „Nun die Veranstalter als Kontrollinstanz für die Gesundheitsbehörden zu instrumentalisieren, ist ein demokratiepolitischer Schwachsinn. Für die Veranstalter kann das intransparente Agieren der Bundesregierung nicht mehr akzeptiert werden“, erklärt der Hohenemser.
„Als Kulturveranstalter sind wir flexibel, da wir schon seit einem Jahr mit ständig wechselnden Bedingungen und Verordnungen klarkommen müssen“, erklärt Lucas Bitschnau (39) aus Bludenz. Die Frage sei nur, ob manche Vorgaben auf Dauer wirtschaftlich umsetzbar sind, gibt der Kammgarn Hard-Geschäftsführer und Musikproduzent zu bedenken. Für viele Besucher ist die Vorlage eines negativen Corona-Testergebnisses sicher eine Hemmschwelle. Messe Dornbirn-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel (51) hat die Idee der Schnelltests für Großveranstaltungen mit der österreichischen Veranstaltungswirtschaft bereits im Herbst vorgeschlagen. „Wir befürworten alle Möglichkeiten, die zum Schutz der Besucher sind, und eine Durchführung von Veranstaltungen zulassen, müssen aber auch die Umsetzung und die Kontrolle bedenken“, so die Feldkircherin. Für Messeveranstaltungen müssten dieselben Regelungen gelten wie für große Einkaufszentren.
Die Dornbirnerin Sabine Alge (58) sieht die Möglichkeit, sich regelmäßig testen bzw. bald impfen lassen zu können, als Chance und Hoffnung für alle. „Beides sind meiner Meinung nach wertvolle Säulen in der Pandemiebewältigung“, erklärt die Direktorin des Gesundheitszentrums Rickatschwende. Das „Reintesten“ erfordere allerdings brauchbare und umsetzbare Lösungen von Seiten der Regierung. VN-MIK, PAG



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