„Ein Schauspieler muss nicht fernsehen“

Menschen / 20.01.2021 • 21:38 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
2020 bekam Klare den Bayerischen Fernsehpreis als bester Schauspieler.
2020 bekam Klare den Bayerischen Fernsehpreis als bester Schauspieler.

Tatort-Star Felix Klare über seinen neuen Film und warum er keinen Fernseher zu Hause hat.

München Seit 2008 ist Felix Klare an der Seite von Richy Müller im Stuttgarter „Tatort“ als Kommissar zu sehen. In seinem neuen Film, dem TV-Triller „Unschuldig“  spielt er Alex Schwarz, der sieben Jahre für den Mord an seiner Frau im Gefängnis war. Seine beiden Kinder leben mittlerweile bei seiner Schwägerin, und Alex setzt alles daran, sie zurückzubekommen und den wahren Mörder seiner Frau zu finden.

 

Herr Klare, in „Unschuldig“ spielen Sie einen Mann, der alles verloren hat. War es schwer, sich in einen solchen Menschen hineinzuversetzen?

Klare Auch nicht schwerer als in andere Rollen. Die Beweggründe einer Figur lassen sich letztendlich immer auf psychologisch grundsätzliche Dinge wie Angst oder Wut reduzieren, also Emotionen, die man selber auch kennt. Damit kann man als Schauspieler arbeiten. 

In einer Szene weinen Sie herzergreifend. Ist so etwas einfach abrufbar?

Klare Abrufbar ist das nicht, die meisten Kollegen benutzen ja Hilfsmittel, damit die Tränen fließen. Das mache ich nicht. Ich begebe mich in solchen Fällen ganz in die Situation hinein, und wenn die Tränen da sind, sind sie da – und wenn nicht, dann eben nicht.

 

Stimmt es, dass Sie keinen Fernseher zu Hause haben?

Klare Das ist richtig, ich hatte noch nie einen.

Warum nicht?

Klare Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen und hatte nie das Bedürfnis nach einem. Ich glaube auch nicht, dass ein Schauspieler unbedingt fernsehen muss, viel wichtiger ist doch, dass er seine Lebenserfahrungen einbringt.

 

Aber dann können Sie ja gar nicht sehen, was zum Beispiel die anderen „Tatort“-Kommissare machen…

Klare Stimmt, „Tatort“ gucke ich eher selten. Ich schau mir aber schon ab und zu auf dem Computer an, was bestimmte Regisseure oder Kollegen so machen. Ich gehe außerdem gerne ins Kino.

 

Wie lange möchten Sie noch den „Tatort“-Kommissar geben?

Klare Ich habe mich vor ein paar Jahren bewusst dafür entschieden und mache das nach wie vor sehr gerne. Wie lange, weiß ich aber nicht. Für mich ist es sehr wichtig, immer mal wieder einen anderen Film zu drehen, eine andere Rolle zu spielen. Wenn das nicht mehr möglich wäre, würde ich den „Tatort“ bleiben lassen. Ich bin schließlich Schauspieler und nicht „Tatort“-Kommissar. maw

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