„Balance zwischen Mensch und Natur“

„Wir müssen bewusst die Verantwortung übernehmen“, sagt Barbara Anna Husar.
Die VN fragen nach: Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit?
Schwarzach Reparieren statt wegwerfen, Plastik vermeiden, regional einkaufen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Die VN fragten bei Vorarlbergern nach, was für sie Nachhaltigkeit bedeutet.
„Nachhaltigkeit bedeutet für mich, Entscheidungen bewusst zu treffen. Ist es langlebig, wiederverwendbar, aus natürlichen Rohstoffen, regional produziert usw.? Jeder kann bereits mit kleinen Dingen einen wichtigen Beitrag leisten für eine gesunde Umwelt“, ist Alpinale-Leiterin Manuela Mylonas (39) überzeugt. „Meine Kinder mit vier und acht Jahren fragen mich, wieso Tiere mit Plastik im Bauch sterben. Ich will nicht, dass sie das einmal ihren Kindern erklären müssen“, so die Filmemacherin.
„Nachhaltigkeit ist für mich ein Grundprinzip meines Handelns als Unternehmer, das weit über den Umweltschutz hinausgeht. Nachhaltigkeit bedeutet ja, dass man ein System nicht ausbeutet, um es langfristig zu erhalten. Das bedeutet für mich vor allem ein fairer, partnerschaftlicher Umgang mit Mitarbeitern sowie mit Kunden“, sagt Wolfgang Pendl (51). Und nur das bringt nachhaltigen geschäftlichen Erfolg. „Nachhaltiges, umweltschonendes Verhalten ist mir als Unternehmer ebenfalls sehr wichtig. Bei uns haben alle Mitarbeiter kostenlose Öffi-Tickets, wir sind mit Carsharing-Autos unterwegs, verwenden ausschließlich Ökostrom und kaufen praktisch alles bei Unternehmen in der Region ein. Ich sehe das als Teil meiner gesellschaftlichen Verantwortung“, erläutert der Inhaber der Agentur Pzwei. Pressearbeit.
Für Caritasdirektor Walter Schmolly (56) ist Nachhaltigkeit nicht nur ein ökologischer Begriff, sondern hat ganz wesentlich auch eine soziale Komponente. „Nachhaltig leben bedeutet so zu leben, dass die ökologischen und sozialen Ressourcen, also das Miteinander der Menschen, nicht überfordert und erschöpft werden. Zum Glück sind sich heute immer mehr Menschen und Unternehmen darüber im Klaren, dass es zum Weg hin zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise keine Alternative gibt. Auf diesem Weg zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit wird sich unser Leben ein Stück weit verändern. Das bedeutet, auf das eine oder andere zu verzichten, aber auf diesem Weg entdecken wir auch ganz neue Lebensqualität. Etwa indem wir erfahren, dass weniger letztlich wirklich mehr ist. Beispielsweise fühle ich mich am wohlsten mit Kleidungsstücken aus wertigen Materialien, die gesund und fair produziert und gehandelt worden sind. Diese trage ich dann auch entsprechend lange und gebe sie anschließend über den Gebrauchtkleidercontainer in den nachhaltigen Verwertungskreislauf zurück“, ergänzt Schmolly.
„Für mich bedeutet Nachhaltigkeit das bewusste Erfassen der Tatsache, dass wir alle miteinander verbunden sind. Somit ist keine Handlung isoliert von der Ganzheit und die Zukunft mit dem Jetzt verbunden. Die Menschheit ist ein großer Organismus, eine kollektive DNA. Das Trennende ist eine Illusion. Je mehr sich die Wahrnehmung für unsere Einheit ausdehnt, umso mehr werden wir wieder bewusst die Verantwortung übernehmen für die Balance zwischen Mensch und Natur auf unserem Planeten“, sagt Künstlerin Barbara Anna Husar (45). Vn-Mik, swe


